In der Mähsaison kümmert sich Katharina Mentz aus Kesdorf als Revier- und Landinhaberin in diesen Wochen in Verbindung mit dem Verein „Wildtierrettung Segeberger Heide“ gezielt um den Tierschutz: „Wir arbeiten in den frühen Morgenstunden mit dem Verein zusammen, um vor dem Mähen unserer Grasflächen Rehkitze, Junghasen, Entengelege und Damwild Kälber vor dem sicheren Mähtod zu schützen.“
Zum Einsatz kommen Drohnen mit Wärmebildkamera
Da die Trecker mit bis zu 15 Km/h und mit zunehmender Schnittbreite fahren, haben es die Jungtiere enorm schwer, zu entkommen. Zum Einsatz kommen dann sowohl konventionelle Schutzmaßnahmen als auch Drohnen mit Wärmebildkamera. Voraussetzung hierfür ist eine gute und zeitnahe Kommunikation zwischen Landwirt und Jagdpächter und die Organisation eines Drohnenpiloten über die hiesigen Vereine.

Jungtiere werden zügig wieder in Freiheit entlassen
Es gibt ausreichend technische Ausstattung durch flächendeckende Bereitstellung der Kitzrettungsvereine, aber es mangelt an versierten Drohnenpiloten, die ehrenamtlich bereit sind, kurzfristig in den frühen Morgenstunden die Kitzrettungen durchzuführen. Zu der Zeit kann die Drohne aufgrund der noch nicht wärmenden Sonne am effizientesten arbeiten. Rehkitze werden durch die Drohne mit Wärmebildkamera sichtbar und können bis auf wenige Zentimeter ausfindig gemacht werden. Aus der noch nicht gemähten Wiese werden sie mit Handschuhen entnommen und in Transportboxen am Knickrand verwahrt. Später werden die Jungtiere zügig wieder in die Freiheit, in der Nähe des Fundortes, entlassen. Die Ricken finden ihre Kitze sehr schnell durch das Rufen wieder. „Jäger sind Naturschützer, damit nimmt der Tierschutz eine entscheidende Rolle in der Hege ein und ist Grundvoraussetzung für eine waidgerechte, verantwortungsbewusste und nachhaltige Versorgung der Wildtierbestände,“ sagt Katharina Mentz, die selber auch als Jägerin tätig ist.
So eine Maßnahme sollte verpflichtend sein
Drohnenpilot Sebastian Grieser vom Verein „Wildtierrettung Segeberger Heide“ geht noch einen Schritt weiter: „Es sollte verpflichtend sein, dass jede zu mähende Wiese unmittelbar vor der Mahd abgeflogen wird. Das ist die derzeit beste und effektivste Methode, um viele Wildtiere vor Tod und Verstümmelung zu schützen. Daher ist es notwendig, dass es noch mehr Drohnen, Piloten und Helfer gibt, die auf die Mähvorhaben reagieren können. Eine gute Drohne mit Wärmebildkamera bekommt man derzeit für 6.600 Euro. 10.500 Euro hatte ich 2018 für meine erste Drohne ausgegeben. Somit werden gute Drohnen erschwinglicher und durch Fördergelder für Vereine lässt sich ein Großteil der Kosten finanzieren.“ In Kesdorf und Barkau konnten so bereits 14 Kitze auf 18 Hektar Land gerettet werden.
Text/Fotos: Anne Holmok
