Wegen des Neubaus der Freilichtbühne und der Tribüne gibt es in diesem Jahr keine großen Opern- oder Musicalabende in Eutin. Stattdessen startet in der Opernscheune der Eutiner Festspiele am Sonnabend, 20. Mai, um 20 Uhr eine Serie von 20 kleineren kulturellen Veranstaltungen. Zum Auftakt stellen der in Lübeck aufgewachsene, vielfach preisgekrönte Jazzmusiker Michel Schroeder und sein Quintett das brandneue Debütalbum „Shortcuts“ vor. Die Zuhörer erwartet, wie Schroeder sagt, „die ganze stilistische Bandbreite des modernen Jazz.“
Die Studiobühne ist für 200 Zuschauer ausgelegt
Keine Oper, kein Musical. Aber 20 bunt gemischte kulturelle Angebote. So sieht die Spielzeit 2023 der Eutiner Festspiele aus. Weil die Seebühne wegen des Baus einer neuen Tribüne in diesem Sommer gesperrt ist, gibt es eine Serie von Veranstaltungen von Mai bis Oktober auf der 200 Zuschauer fassenden Studiobühne in der Opernscheune. Zum Auftakt spielt das Michel Schroeder Quintett aus Hamburg. Sein Interesse bestehe darin, die Grenzen des Traditionellen auszuweiten und mit unterschiedlichen Klangkörpern zu experimentieren, sagt Schroeder. Das Quintett ist die Working Band des Trompeters, Komponisten und Arrangeurs. Die vier anderen Mitglieder lernte er während seines Studiums an der Hamburger Musikhochschule kennen.
Michel Schroeder Quintett stellt Debütalbum vor
Das Quintett, zu dem Lasse Golz (Tenorsaxophon), Leon Saleh (Drums), Christian Müller (Bass) und Béla Meinberg (Piano) gehören, hat vor wenigen Tagen sein erstes Album „Shortcuts“ veröffentlicht. Das Album beschäftigt sich mit dem Einstieg in die Freiberuflichkeit als Musiker mitten in der Pandemie und der immer wieder aufkeimenden Frage, ob es im Leben und in der Karriere Abkürzungen („Shortcuts“) gibt.
Keine Probleme damit, auch Schnulzen zu arrangieren
Es falle ihm schwer, sich festzulegen, welche Musik er eigentlich machen wolle, sagt Schroeder, und das sei auch gut: „Es ist von Vorteil, weil ich alles offenhalte und ich mir für nichts zu schade bin.“ Er scheue sich nicht vor Experimenten, habe aber auch keine Probleme damit, eine „Schnulze“ wie „Last Christmas“ zu arrangieren und mit der Schulbigband aufzuführen. Schroeder weiter: „Ich glaube, dass ich mir dafür nicht zu schade bin, macht es mir recht einfach, bei jedem Konzert großen Spaß zu haben.“
Schroeder hat schon mit sieben Trompete gespielt
Michel Schroeder, geboren 1995 in Hamburg, wuchs in Lübeck auf und begann im Alter von sieben Jahren Trompete zu spielen. Erste Ensemble-Erfahrungen sammelte er im Schulorchester und im Landesjugend-Jazzorchester Schleswig-Holstein. Schroeder studierte an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater (HfMT) Jazztrompete bei Prof. Claus Stötter mit Bachelor-Abschluss und machte den Master in Jazzkomposition bei Prof. Wolf Kerschek.
Preisträger zahlreicher Auszeichnungen
Michel Schroeder gründete 2018 sein Quintett, ein Jahr später das Michel Schroeder Ensemble, ein Crossover-Ensemble mit Bläsern, Streichern, Harfe und Rhythmusgruppe. Seit 2018 ist er an der HfMT angestellt, leitet die Schulmusik-Bigband und gibt Theorie- und Arrangementkurse. Schroeder ist Preisträger des Skoda Jazz Awards (2014), des Lübecker Jazzpreises (2018), des Katowice Composers Awards (2019) und des Jazzförderpreises des Kulturforums Schleswig-Holstein (2021). Mehr Informationen unter www.michel-schroeder.com.
Eintrittskarten sind noch erhältlich
Karten für das Konzert gibt es bei den Eutiner Festspielen online (www.eutiner-festspiele.de), per E-Mail (info@eutiner-festspiele.de), telefonisch 04521-8001-0 oder an der Konzertkasse in der Eutiner Opernscheune (Alter Bauhof 11, Eutin), die montags bis freitags von jeweils 9 bis 12 Uhr geöffnet hat.
Pressemitteilung Eutiner Festspiele
Die Musiker des Michel Schroeder Quintetts sind am 20. Mai in Eutin zu Gast. (Foto: Dovile Sermokas)