Filmfest in Cannes: Filmmusik made in Stockelsdorf

Die Kamera fährt über den Mont Saint Michel im Abendrot, die Musik dazu ist dunkel und mystisch. Eine Szene aus dem Film „The Mad King“, der im Mai in Cannes beim Filmfestival auf dem Marché du Film seine Premiere haben wird und auch für das Festival eingereicht wurde. Die Filmmusik dazu und auch das Sound Design kommt aus Stockelsdorf: Gordon Krei hat den Film komplett vertont.

Gordon Krei ist auch durch seine Filmhunde bekannt

Ein bisschen Stolz schwingt da schon mit, als Krei die Szene vorspielt. Bislang hat der Stockelsdorfer eher durch seine Filmhunde auf sich aufmerksam gemacht, die bei den Fünf Freunden mitgewirkt haben oder im Kieler Tatort mit Axel Milberg und Lars Eidinger zu sehen waren. Jetzt betritt Krei mit der Spielfilmvertonung die internationale Bühne. „Am Ende bin ich aber nur Dienstleister für den Regisseur“, erklärt er dann doch bescheiden.

Vieles geht dank guter Beziehungen

Krei hat während seines Studiums auch den Bereich Filmmusik belegt. Bereits da hatte er auch Kontakte zu jungen Regisseuren knüpfen können. „Es geht viel über Vitamin B“, sagt Krei. „Man kennt sich und meistens bleibt man dann dabei.“ So war es auch bei dem Film „Subject 101“, der im vergangenen Jahr auf dem Internationalen Filmfest in Oldenburg seine Premiere hatte. Auch hier hat Krei für den Hamburger Regisseur Tom Bewilogua, den er schon zu Studienzeiten kennengelernt hat, den Film vertont. Dieser Film wird ebenfalls im Rahmen des Marché du Film in Cannes gezeigt.

„Da ist alles drin, was ein Orchester zu bieten hat“

Für die Filmvertonung nutzt Krei Programme, mit denen er über 110 Instrumente und verschiedene Effekte erzeugen kann. „Da ist alles drin, was ein Orchester zu bieten hat“, erklärt er. Für die Vertonung eines Films benötigt Krei zwischen drei und sechs Monaten. Das ist abhängig davon, wie viel Musik für den Film benötigt wird, ob er alles allein schreiben und produzieren soll oder ob Musiker, eine Kapelle oder ein ganzes Orchester zur Verfügung stehen, und wann welche Filmsequenzen geliefert werden, die er vertonen soll. „Insgesamt muss man für die Produktion eines Film sein ganzes Jahr einplanen“, sagt Gordon Krei.

Der Komponist hat viel Werbung vertont

Die Aufträge, die er annimmt, wählt er immer ganz genau aus. Zuletzt war es viel Werbung, die er vertont hat. Für einen Spielfilm muss das Drehbuch gesichtet werden. Es finden Gespräche mit dem Regisseur statt, bei dem Ideen festgehalten werden. Steht der Schnittablauf fest, dann beginnt für Gordon Krei die Arbeit.

Klassische Elemente wie Bläser und Akkorde

The Mad King ist eine Parabel auf die Weltpolitik und ist im 19. Jahrhundert angesiedelt. So war die Idee, die Musik mystisch und dramatisch anzulegen. Es kommen klassische Elemente vor wie Bläser und Akkorde, die auch Beethoven oder Haydn in ihren Werken verwendet haben. The Mad King wurde in Teilen auch am Schweriner Schloss gedreht, Regisseur ist Borsu Highson und das Filmstudio Lüneburg hat den Film produziert. Zusammen mit der Filmmusik steckt also viel Norddeutsches in diesem Film.

Gordon Krei hat auch den Film „Subject 101“ vertont

Der Film The Mad King von Regisseur Borsu Highson (Produktion: Filmstudio Lüneburg GmbH) wird im Mai in Cannes im Rahmen des Marché du Film gezeigt und hat dort zwei Vorführungen. Er ist auch für das Festival eingereicht worden. Als Filmkulisse diente unter anderem auch das Schweriner Schloss (https://www.kultur-mv.de/kunst-kultur/film-medien/schweriner-schloss-als-filmkulisse.html) Im letzten Jahr hat Gordon Krei den Film „Subject 101“ des Hamburger Regisseurs Tom Bewilogua vertont, der im letzten Jahr beim Internationalen Filmfest Oldenburg Premiere hatte und dieses Jahr ebenfalls beim Marché du Film in Cannes dabei ist. (https://filmspiegel-essen.de/filme/2023-subjekt-101/)

Anja Hötzsch

Der Stockelsdorfer Gordon Krei hat die Filmmusik zu einem Spielfilm geschrieben und produziert, der im Mai in Cannes im Rahmen des Marché du Film gezeigt wird und für den Wettbewerb eingereicht wurde. (Foto: Anja Hötzsch)

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