Seit März sind es die Frühblüher, die der Rasenfläche vor den Häusern in der Hansestraße/ Ecke Wendische Straße ein neues Gesicht verleihen. Ab Mai, Juni sollen sich dort Wildblumen durchsetzen, die bis zum Herbst Insekten und Vögel anlocken.
Holländisches Gartenbauunternehmen war vor Ort
Ein holländisches Gartenbauunternehmen war im vergangenen Herbst im Auftrag des Bereichs Stadtgrün und Verkehr mit großem Gerät angerückt, um die Grasnarbe vor den Häusern 113 und 113 A in einem halbrunden Bogen zu entfernen. Neuer Mutterboden wurde eingebracht, maschinell Zwiebeln von Frühblühern gesteckt und Wildblumensaat ausgesät. Bei einer Begutachtung vor Ort ist Stefan Siemons, Bauleiter Stadtgrün und Verkehr, mit seinem Team bis auf die Spuren von Hunden und ihren zweibeinigen Begleitern zufrieden mit dem Ergebnis. Zur Unterstützung eines ungestörten Wuchses wird von den Auszubildende des Bereichs Stadtgrün ein kleiner Lattenzaun als freundlicher Hinweis zum Stoppen vor der Wildblumenfläche aufgebaut.
Immer wieder gespannt, ob die Saat aufgeht
Seit gut fünf Jahren legt das städtische Gärtnerteam Wildblumenflächen an oder entsprechende Aufträge werden an Fremdfirmen vergeben. „Bei der Planung geht es zuerst um die Bodenqualität, die sich dort bereits stark durchgesetzten Pflanzen und die Frage, ob ein konsequenter Bodenaustausch nötig ist, um den Wildblumen einen besten Wuchs zu ermöglichen“, erzählt Stefan Siemons. Auch zu viel oder zu wenig Sonnenbestrahlung kann sich beim Wuchs von manchen Wildblumenarten Probleme machen. „Wir sind bei jeder Fläche erneut gespannt, wie die Saat aufgeht, wie sich das Gesamtbild entwickelt und auch, ob sich besonders hartnäckige Pflanzen zu stark durchsetzen“, erzählt der Bauleiter. Selbst im ausgetauschten Boden kann noch Saat von hartnäckigen Monokulturen enthalten sein. „Je nach den Vorbedingungen am Standort beraten wir uns gerne mit einem Unternehmen, das überwiegend alte Saaten vertreibt und sich für uns als wichtiger Partner für Wildblumensaat etabliert hat“, verrät Siemons. Auch die Zusammenarbeit mit dem holländischen Unternehmen hat sich in der Vergangenheit bewährt.
85 Gärtner pflegen 870 Hektar Grün- und Friedhofsanlagen
Mit 85 Gärtnern und Gartenarbeitern inklusive vier Meistern und sechs Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau gilt es für den Bereich Stadtgrün, über das Jahr die Pflege von 870 Hektar Grün- und Friedhofsanlagen mit Rasen- und Gehölzschnitt, Wegepflege, Laubbeseitigung sowie Winterdienst umzusetzen. Die Pflege von etwa 80 000 Bäumen, der Rabatten und Staudenbeete kommt noch dazu. Auch die Kontrolle von 300 städtischen Spiel- und Ballspielplätze sowie Kita- und Schulspielplätzen wird ausgeführt. „Manchmal wird es bei uns personell sehr eng“, bestätigt Stefan Siemons. Der Altersdurchschnitt der Mitarbeitenden ist hoch und die anfallenden Arbeiten gerade in Herbst und Winter körperlich oft schwer.
MPA
Ein kleiner Zaun hilft bestimmt: Die Auszubildenden Johannes Gätje, Cora Macke und Lucas Matzinger errichten einen halbrunden Zaun um die Fläche, damit auch alle Vierbeiner dort nicht mit ihren Menschen weitergehen. (Foto: M. Poppe-Albrecht)