Eutin: Wanderausstellung über frühe Konzentrationslager

Die Gedenkstätte Ahrensbök hat sich mit 16 weiteren Einrichtungen der historisch-politischen Bildungsarbeit aus ganz Deutschland in der Arbeitsgemeinschaft „Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager“ zusammengeschlossen. Gemeinsam wurde eine Ausstellung erarbeitet, in der die bis heute weithin unbekannte Geschichte der frühen Konzentrationslager erstmals für ein breiteres Publikum aufbereitet wird.

Terrorinstrument zur Zerstörung der Demokratie

Unter dem Titel „Auftakt des Terrors. Die frühen Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ beleuchtet die Schau an elf Stationen die Rolle und Funktion der frühen Lager als zentrales Terrorinstrument zur Zerstörung der Demokratie und zum Aufbau der NS-Diktatur. Den Ausgangspunkt dazu bilden die 15 Lager, an die in den an der Ausstellung beteiligten Gedenkstätten erinnert wird. Sie stehen exemplarisch für die mehr als 90 frühen Konzentrationslager im Deutschen Reich.

Auch in Ahrensbök befand sich ein frühes KZ

Vor 90 Jahren, am 30. Januar 1933, übernahmen die Nationalsozialisten in Deutschland die Regierung. Sie etablierten eine terroristische Diktatur und entrechteten, verfolgten und ermordeten Millionen von Menschen. Bei der Durchsetzung und Sicherung der nationalsozialistischen Herrschaft spielten die Konzentrationslager eine zentrale Rolle. Heute kennen viele Menschen die Namen der großen Konzentrations- oder Vernichtungslager wie Buchenwald oder Auschwitz, aber nur wenige haben schon einmal von frühen Konzentrationslagern wie Ahrensbök oder Breitenau gehört.

Den Weg für Massenmord geebnet

Die frühen Konzentrationslager wurden in den ersten Monaten der NS-Diktatur eingerichtet und teils schon nach wenigen Wochen oder Monaten wieder geschlossen. Das nationalsozialistische Regime erprobte dort Instrumentarien der Gewalt. Der Weg in den millionenfachen Massenmord war damit noch nicht vorgezeichnet, aber geebnet. Die frühen Konzentrationslager markierten den Auftakt des Terrors.

Weitere Stationen in Bad Schwartau und Ahrensbök

Die Ausstellung „Auftakt des Terrors“ ist derzeit in den Beruflichen Schulen des Kreises Ostholstein in Eutin, Wilhelmstraße 6, zu sehen. Sie läuft dort noch bis zum 6. April. In Ostholstein folgen dann zwei weitere Termine:  Vom 28. April bis zum 2. Juni gastiert die Ausstellung am Gymnasium am Mühlenberg in Bad Schwartau. Vom 3. Oktober bis 3. November ist sie in der Gemeindebücherei Ahrensbök zu sehen.

vg

Das Plakat zur Ausstellung lässt den Terror erahnen, dem die Insassen der frühen KZs ausgeliefert waren. (Foto: hfr)

Teile diesen Beitrag!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert