Lübeck demonstriert für Erhalt des Marien-Krankenhauses

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In Lübeck haben am Dienstagabend Hunderte Menschen für den Erhalt des Marien-Krankenhauses demonstriert. An der Mahnwache nahmen auch Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau, Vertreter der Lübecker Parteien und Schleswig-Holsteins früherer Ministerpräsident Björn Engholm teil.

Marien-Krankenhaus ist in Schieflage geraten

Die Zukunft des Marien-Krankenhauses in Lübeck ist ungewiss. Personalmangel und Finanzprobleme haben die Klinik offenbar in eine Schieflage gebracht. Der Eigentümer, die katholische Ansgar-Gruppe, möchte das Marien-Krankenhaus deshalb verkaufen. Und das UKSH hat Interesse bekundet. Das Universitätsklinikum möchte das Krankenhaus in den UKSH-Komplex an der Ratzeburger Allee integrieren. Das käme wohl einer Schließung des Krankenhauses an der Parade gleich.

Massiver Widerstand gegen Übernahme-Pläne

Doch gegen diese Pläne regt sich in Lübeck massiver Widerstand. Bei einer kurzfristig einberufenen Mahnwache am Dienstagabend haben Hunderte Menschen gegen die Schließung des Krankenhauses demonstriert. „Marienkrankenhaus HL muss bleiben“ forderten sie auf Plakaten. Viele Menschen hatten auch Kerzen mit zu der Mahnwache gebracht. Unter den Teilnehmern befand sich auch Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau.

Viele Parteien fordern Erhalt des Marien-Krankenhauses

Mittlerweile haben sich auch viele Lübecker Parteien in der Sache geäußert. „Wir bedauern die angekündigte Schließung des Marienkrankenhauses in der Innenstadt ganz außerordentlich“, sagten Mandy Siegenbrink und Dr. Axel Flasbarth von den Grünen. „Wir hoffen sehr, dass sich noch eine Lösung und Finanzierung zum Erhalt des Standortes Innenstadt finden lässt.“ Die Grünen verweisen darauf, dass die Entscheidung nicht bei der Stadt Lübeck oder gar der Lübecker Bürgerschaft liegt.

„Viele Lübecker haben persönliche Bindung an das Marien-Krankenhaus“

„Die funktionale Einrichtung des Lübecker Marienkrankenhauses (MKH) muss erhalten bleiben! Unter welcher Führung, das müssen die Verantwortlichen klären“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Rathcke zur aktuellen Diskussion zum Marien-Krankenhaus.

„Viele  Lübeckerinnen und Lübecker haben eine sehr persönliche Bindung an das Marienkrankenhaus. Es ist ihr Geburtsort oder der ihrer Kinder. Als wir hörten, dass sich der jetzige Träger zurückziehen und das UKSH den Standort übernehmen will, läuteten bei uns die Alarmglocken“, so Antje Jansen von der GAL.

Lübecker SPD hat Mahnwache organisiert

„Bei dem Deal um das Marien-Krankenhaus geht es natürlich auch um Geld. Um die Beschäftigten und den Patienten geht es meist nur zweitrangig. DIE LINKE kämpf um eine Krankenversorgung ohne Profitinteressen. Krankenhäuser müssen gemeinnützig arbeiten. Sie dürfen keine Profitcenter werden“, erklärt Andreas Müller, Vorsitzender der Lübecker Linken. Die Lübecker SPD hatte sich bereits am Dienstag geäußert und die Mahnwache organisiert.

CDU fordert transparentes Vorgehen

„Ich bin froh, dass das geburtshilfliche Angebot durch die Unterstützung durch das landeseigene UKSH in Lübeck Fortbestand haben wird“, so Prof. Dr. Claudia Schmidtke, stellvertretende Vorsitzende des CDU-Kreisverbands Lübeck. Vorrangig sei die Sicherheit der medizinischen Versorgung vor Ort, so Schmidtke. Die CDU fordert ein transparentes Vorgehen und eine für alle Beteiligten tragfähige Lösung. Oliver Pries

Foto: Lutz Roeßler

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