Lübeck: Wird das beliebte Marien-Krankenhaus geschlossen?

Marien-Krankenhaus Lübeck geschlossen

Muss das traditionsreiche Marien-Krankenhaus in der Lübecker Innenstadt schließen? Personalmangel und finanzielle Belastungen haben die Klinik offenbar in eine Schieflage gebracht. Das UKSH Schleswig-Holstein soll Interesse an einer Übernahme zeigen.

Marien-Krankenhaus ist offenbar in Schwierigkeiten

Es ist wohl Lübecks beliebteste Geburtsklinik: Das Marien-Krankenhaus an der Parade ist bei werdenden Eltern und vielen Belegärzten gleichermaßen beliebt. Doch nun gibt es eine große Sorge unter Mitarbeitern und Patienten. Denn das Marien-Krankenhaus ist offenbar in Schwierigkeiten geraten. Grund dafür ist offensichtlich vor allem ein Personalmangel. Wie die Lübecker Nachrichten berichten, geht die Anzahl der Fachärzte am Marien-Krankenhaus zurück, Stellen bleiben offen.

Übernimmt das UKSH das Marien-Krankenhaus in Lübeck?

Nach LN-Informationen plant das UKSH Schleswig-Holstein, das Marien-Krankenhaus zu übernehmen. Die Klinik soll offenbar auf dem UKSH-Gelände an der Ratzeburger Allee integriert werden. Derzeit gehört das Krankenhaus noch zur katholischen Ansgar-Gruppe. Doch die norddeutsche Diözese ist finanziell angeschlagen. Schon lange gibt es daher Bemühungen, das Marien-Krankenhaus zu veräußern. Eine Bestätigung seitens des UKSH zur geplanten Übernahme gibt es dafür allerdings noch nicht.

Zukunft der Mitarbeitenden ist unklar

Am Donnerstag, 19. Januar, sollen die Mitarbeitenden in Informationsveranstaltungen über ihre Zukunft und die Zukunft des Marien-Krankenhauses informiert werden. Derzeit gibt es an der Klinik in der Lübecker Innenstadt rund 200 Mitarbeiter, circa 40 Belegärzte nutzen derzeit die Klinik, um dort Geburten oder Operationen durchzuführen. Das Krankenhaus ist außerdem Ausbildungsstätte für den Studiengang „Hebammenwissenschaften“.

SPD Lübeck: „Kahlschlag in der Lübecker Innenstadt.“

In einer Pressemitteilung spricht die SPD Lübeck von einem „Kahlschlag für die medizinische Versorgung in der Lübecker Innenstadt“. Die Zusammenlegung der beiden Lübecker Geburtskliniken käme einer Schließung des Marienkrankenhauses gleich, so die SPD. „Es wurden weder Gespräche mit den Betroffenen, den Patienten, den Ärzten, der Stadt noch mit den Bürgerschaftsfraktionen geführt,“ empört sich Peter Petereit, Fraktionsvorsitzender der SPD.

Mahnwache am Dienstag

Die Ansgargruppe, das UKSH und das Land würden über die Köpfe der Lübecker hinweg entscheiden, so der Vorwurf der SPD. „Wenn sich UKSH, Angargruppe und das Land gegen die Menschen vor Ort stellen, werden wir uns wehren,“ erklärt Sandra Odendahl, die gesundheitspolitische Sprecherin der Lübecker SPD. Am Dienstag, 17. Januar, ruft die SPD deshalb zu einer Mahnwache vor Ort auf. Beginn ist um 18.30 Uhr. Oliver Pries

Foto: Holger Kroeger

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6 Antworten auf &‌#8222;Lübeck: Wird das beliebte Marien-Krankenhaus geschlossen?&‌#8220;

  1. Luni sagt:

    Überhaupt keine gute Idee!!alles zu Massenkrankenhäusern zu machen!im Uksh kann man dann nochmal zwei Stunden länger auf dem Flur schlafen,schlechter Personal Schlüssel,überfordertes Personal! Das ist so, als ob man zu Rewe oder Aldi geht.

  2. Manuela Weiland sagt:

    Ich bin erschüttert. Ich kann es nicht glauben. Dieses schöne Krankenhaus und die tollen Ärzte dort, samt der Hebammen, haben damals meinen Sohn auf die Welt gebracht. Es war so eine schöne Geburt. Als meine Tochter zur Welt kam, musste ich in die Uni. LEIDER. Dort wären wir beide beinahe gestorben. Ich liebe dieses Krankenhaus. War zuletzt dort vor knapp 7 Jahren. Es ist dort so familiär. Es muss ne andere Lösung geben.

  3. Anette Meyer sagt:

    Ein kleines Wohlfühlkrankenhaus mit hervorragenden ÄrztenInnen und sehr guter Betreuung. So etwas darf nicht schließen!

  4. Ulla sagt:

    Meine 3 Geschwister und ich sind in den 50er Jahren dort geboren. Später habe ich da selbst gearbeitet als es noch Nonnen gab, es war ein schönes arbeiten, hat mir sehr viel Freude gemacht.
    Nach dem Umbau war ich 2005 selbst Patientin, es ist ein ruhiges, fast familiäres KH mit tollen Schwestern und Ärzten. Ich hoffe, es findet sich eine bessere Lösung.

  5. Andreas Görigk sagt:

    Ich bin fassungslos!
    Ich der 1965 in diesem Hause geboren wurde, der 1983 nach Ausbildung in der damaligen medizinischen Hochschule zu Lübeck, meine Tätigkeit unter den grauen Schwestern antrat, meine Frau die hier zwei Kinder zur Welt gebracht hat, bin restlos erschüttert.
    Es muss eine Lösung und weiteres Bestehen für das Marienkrankenhaus geben!
    Die Institution Marienkrankenhaus mit all ihren Mitarbeitern, von der Reinigungkraft bis zum Belegarzt müssen, gerade in der heutigen Zeit, weiter bestehen. Soviel Hingabe aller darf so nicht enden. Hoch motiviert, voller Engagement, immer den Patienten im Fokus, der es mir vielen positiven Feedbacks bestätigt!
    Es muss eine Lösung her.

  6. Tatjana Grotthaus-Hoffmann sagt:

    Da bahnt sich eine Katastrophe an! Nicht nur für Mitarbeitenden, sondern auch für uns Patienten. Dieses Krankenhaus ist unvergleichlich gut mit den hervorragenden Belegärztinnen und Belegärzten, den so tollen Angestellten. Für mich war es nicht nur einmal Retterin in der Not, als werdende Mutter und Krebspatientin mit mehreren Aufebthalten auch im Hinblick auf meine persönlich schlechten Erfahrungen mit dem UKSH Lübeck. Ich bitte alle Entscheiderinnen und Entscheider nicht erneut nach Finanzlage, sondern nach Notwendigkeit einer guten ärztlichen Versorgung aller Menschen im Lübecker Raum eine zukunftsfähige Lösung zu finden!
    Herzlichen Dank!

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