Einen solchen Aufmarsch an internationalen Gästen, aber auch Polizisten und Personenschützern hat das Hotel Gut Immenhof in Malente noch nicht erlebt. Ministerpräsident Daniel Günther hatte am Mittwoch zum traditionellen Neujahrsempfang der Landesregierung in die – filmreife – Kulisse geladen. Beim Defilee hat er rund 250 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kirchen und Gesellschaft sowie zahlreiche Honorar- und Generalkonsuln aus Schleswig-Holstein und Hamburg – das sogenannte Konsularische Korps – persönlich begrüßt.
Zahlreiche prominente Gäste in Malente
Für die Landesregierung ist es gelebte Tradition, zu Beginn des Jahres viele wichtige Akteure aus dem Land zu treffen und ihnen für das großartige Engagement zu danken. Gemeinsam mit den Sprechern der diplomatischen Korps, Götz Bormann und Kristijan Tušek, schüttelte Günther eine fast nicht enden wollende Reihe von Händen. Darunter die von Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau, NDR-Intendant Joachim Knuth, Vorstandssprecherin Anette Langner vom DRK-Landesverband, Christian Kuhnt, Intendant des Schleswig-Holstein Musik Festivals, dem Flüchtlingsbeauftragten des Landes, Stefan Schmidt, der Unternehmerpersönlichkeit Dr. Philipp Murmann oder der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Tybinka.

„Eine große Freude und Ehre und ein großes Kompliment“
Dass die Wahl der Location für den Empfang auf die erst vor 15 Monaten eröffnete Hotelanlage fiel, nannte Hoteldirektor Thilo Mühl „eine große Freude und Ehre und ein großes Kompliment“. Und der Malenter Bürgermeister Heiko Godow zeigte sich überzeugt, dass das Event mit so viel Prominenz dem wohl berühmtesten Gut des deutschen Heimatfilms „noch einen zusätzlichen Push“ verleihen werde. Godow selbst nutzte die Gunst der Stunde, um dem Ministerpräsidenten eine Einladung für ein Arbeitstreffen vor Ort zu überreichen.
Günther sieht Anlass für Zuversicht in 2023
Trotz der vielen Herausforderungen in den letzten zwölf Monaten gab Daniel Günther in seiner Ansprache einen optimistischen Ausblick für 2023. „Das vergangene Jahr hat uns mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine und dem andauernden Krieg dramatisch vor Augen geführt, wie eng Energiesicherheit, Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Flucht zusammenhängen“, sagte er. Es gebe aber Anlass für Zuversicht und erste Zeichen, die in eine positive Richtung deuteten.

Land steht an der Seite der Kommunen
„Wir haben in Schleswig-Holstein die Corona-Pandemie in großer Solidarität gemeistert und können wieder weitgehend ohne Einschränkungen unseren Alltag leben.“ Und stolz sein könnten die Schleswig-Holsteiner auch darauf, wie schnell und unbürokratisch sie Hilfsaktionen für die Ukraine in den Städten und Kommunen organisiert oder unterstützt hätten. Das Land stehe auch in diesem Jahr an der Seite der Kommunen, damit die Menschen gut untergebracht und versorgt werden könnten, versicherte Daniel Günther.

Die Krise als Weckruf und Chance verstehen
Ein weiterer Anlass für mehr Optimismus sei der Umgang mit der Energiekrise, so der Ministerpräsident. „Wir haben in Deutschland beherzter reagiert, als manche zunächst befürchtet hatten. Weder Gas, Kohle noch Öl müssen wir noch aus Russland beziehen. Wir haben im Rekordtempo Flüssiggasterminals gebaut und leisten auch hier in Schleswig-Holstein mit dem schwimmenden LNG-Terminal in Brunsbüttel einen wichtigen Beitrag, das russische Gas zu ersetzen – und stehen gleichzeitig parat, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu senken. Schleswig-Holstein ist längst auf dem Weg zum klimaneutralen Industrieland.“ Die Krise könne daher auch als Weckruf und Chance verstanden werden.
Herzlicher Dank an alle Ehrenamtler
Ausdrücklich dankte der Ministerpräsident auch allen Menschen aus Organisationen und Verbänden, die sich ehrenamtlich im Land engagieren. „Schleswig-Holstein ist ohne Sie unvorstellbar. Wie gut, dass es Sie gibt! Sie sind unverzichtbar für unser Miteinander. Herzlichen Dank für all das, was Sie leisten.“
Volker Graap
Beim Defilee im Melhus-Saal gab es für Daniel Günther und die Sprecher des Konsularischen Korps viele Hände zu schütteln. (Fotos: Graap)
