Es sind mehr als Anlaufschwierigkeiten, mit denen der neue Eisenbahn-Anbieter „erixx Holstein“ auf der Strecke Kiel-Lübeck-Lüneburg zu kämpfen hat. Das Unternehmen bekommt die seit Betriebsstart vor einer Woche auftretenden Probleme mit Zugausfällen und Verspätungen nicht so einfach in den Griff. Deshalb hat „erixx Holstein“ entschieden, ab Montag, 19. Dezember, ein angepasstes Betriebskonzept mit einem reduzierten Fahrplanangebot einzuführen.
Bis zu zwölf Verbindungen fallen täglich aus
Der sogenannte kurzfristige Ersatzfahrplan für die RE83 und die RB84 gilt vorerst bis zum 25. Dezember. Pro Tag wird das Fahrplanangebot von Montag bis Freitag durchschnittlich um elf Zugverbindungen und am Wochenende um 12 Zugverbindungen reduziert. Das bedeutet, dass auf allen Streckenabschnitten mehrere Züge täglich komplett ausfallen. Für die entfallenden Zugleistungen wird kein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Eine Übersicht über die entfallenden Zugleistungen je Linie und Wochentag ist auf der Homepage unter erixx.de/fahrplan/baustellenmeldungen/ veröffentlicht.
Einschränkungen bis mindestens Februar
Zum aktuellen Zeitpunkt rechnet „erixx Holstein“ damit, mindestens noch bis zum 5. Februar 2023 auf ein angepasstes Betriebskonzept zurückgreifen zu müssen, um den Betrieb weiterhin planbar und zuverlässig für die Reisenden anbieten zu können. Ein entsprechender Ersatzfahrplan für die Zukunft wird ab dem 26. Dezember gelten und vorab über die „erixx Holstein“-Homepage kommuniziert.
Es gibt verschiedene Gründe für die Misere
Notwendige Reparaturarbeiten an den „erixx Holstein“ zur Verfügung gestellten Fahrzeugen, der generell in der Eisenbahnbranche herrschende Personalmangel und die jahreszeittypischen Krankheitswellen bei den eigenen Mitarbeitern stellen das Unternehmen derzeitig vor einige Herausforderungen. So konnten im Rahmen der Fahrzeugübergabe zur „erixx Holstein“ Betriebsaufnahme am 11. Dezember nur 22 von 25 der als Transferflotte zur Verfügung gestellten Dieselfahrzeuge an „erixx Holstein“ übergeben werden, von denen momentan aufgrund erforderlicher Reparaturarbeiten lediglich 17 Fahrzeuge einsatzbereit sind.
erixx kämpft mit Fachkräftemangel und Krankenstand
Darüber hinaus kämpft die gesamte Eisenbahnbranche bekanntermaßen mit einem gravierenden Fachkräfte- und Personalmangel, den auch „erixx Holstein“ zu spüren bekommt. Wie das Unternehmen mitteilt, resultiere der momentane Personalmangel daraus, dass einige bereits rekrutierte Mitarbeiter kurzfristig wieder abgesprungen sein. Erschwerend komme in der aktuellen Personalsituation hinzu, dass man einen erhöhten Krankenstand verzeichne.
Kundenzentrum telefonisch nur schwer erreichbar
Aufgrund der Vielzahl von Fahrgastanfragen ist das „erixx Holstein“-Kundenzentrum telefonisch stark ausgelastet. „Wir bitten um Geduld und Verständnis für längere Wartezeiten. Alle Informationen zum Ersatzfahrplan vom 19. bis zum 25. Dezember und zu ,erixx Holstein‘ bekommen Fahrgäste auf der Website erixx.de“, teilt die Firma mit.
Text/Foto: Volker Graap