Manchmal kommen mehrere Gefahrenlagen zusammen. Auch auf solche Situationen muss sich der Katastrophenschutz einstellen. Wie man in solchen Fällen am besten vorgeht und nicht den Überblick über die vielfältigen Gefahrenpunkte verliert, übte der Katastrophenabwehrstab des Kreises Ostholstein im November in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Lensahn. Aber auch die Einwohner sind aufgefordert, sich auf den Katastrophenfall vorzubereiten.
Führungsstab hat 30 Mitglieder
Ziel war es zum einen, eine Reihe von neuen Mitgliedern aus der Kreisverwaltung und den vielen beteiligten Organisationen in den Katastrophenabwehrstab zu integrieren und mit ihren Aufgaben vertraut zu machen, erläutert Marina Tiedemann-Behnk, zuständige Fachdienstleiterin Sicherheit und Ordnung. Zu den über 30 Mitgliedern des Führungsstabs gehörten Fachberater und Verbindungskräfte der Bundespolizei, der Landespolizei, der Bundeswehr, des THW, des DRK und der Johanniter Unfallhilfe, der Psychosozialen Notfallversorgung sowie der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis, die wichtige Funktionen im Hinblick auf den Einsatz der Einsatzkräfte wahrnahmen. Die Übung wurde tatkräftig und fachkundig vorbereitet und begleitet von der Landesfeuerwehrschule unter der Leitung von Ralph Nöske, der mit seinem Übungsleiterstab für diese drei Tage extra aus Harrislee angereist war.
„Müssen immer mehr mit schwierigen Situationen rechnen“
„Wir müssen solche Übungen immer wieder abhalten, um für zukünftige mögliche Gefahrenlagen gut gewappnet zu sein. Gerade in der aktuellen Krisensituation müssen wir mit immer mehr schwierigen Lagen auch in Ostholstein rechnen“, betonte Landrat Reinhard Sager zu Übungsbeginn. Dabei lässt aufhorchen, dass der Kreis Ostholstein in einer Presseerklärung ganz konkret auf mögliche Blackouts hinweist. „Gerade die Gefahr eines flächendeckenden Stromausfalls ist aktuell gestiegen! Umso wichtiger ist es, dass sich auch unsere Einwohner auf diese Situation einstellen und vorbereiten“, heißt es da. Die Bürger sollten sich online auf www.kreis-oh.de/katastrophenschutz selbst informieren, wie man sich im Falle des Eintritts dieses Gefahrenfalles verhalten soll.
Landrat fordert Bürger zur Selbsthilfe und Information auf
Ist die Gefahr von Stromausfällen derart real? Fest steht zumindest, dass Sager alle Bürgermeister aus Ostholstein kurzfristig zu einem Gespräch in dieser Sache eingeladen hatte. Denn im Falle eines Blackouts kann vieles nur vor Ort geregelt werden. Außerdem, so unterstreicht Sager, seien die Bürger auch und zuerst zur Selbst- und Nachbarschaftshilfe aufgefordert. „Daher ist es für alle wichtig, sich gut zu informieren, wie man sich vorbereiten kann und was man im Ernstfall tun soll. Nutzen Sie daher die Informationen, die Ihnen regional und überregional angeboten werden und bereiten Sie sich vor. Bevorraten Sie sich zum Beispiel mit allem Notwendigen für einen Stromausfall!“, appelliert der Landrat an die Bürger. Wie man sich für alle Fälle bevorratet, erläutert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auf der Website www.bbk.bund.de.
Volker Graap
Unter der Leitung von Ralf Nöske gibt es für die Teilnehmer vom Katastrophenabwehrstab erste Infos zum Übungsablauf. (Foto: hfr)