Stockelsdorf: Schülerdemo gegen Abschiebung einer Mitschülerin

Es ist ein sehr emotionales Thema, was die Mitschüler der Klasse 7d der Gerhard-Hilgendorf-Schule bewegt. Ihre Mitschülerin Gohar und ihre Familie sollen abgeschoben werden. Und deshalb sind sie am heutigen Donnerstag auf die Straße gegangen. Um ein Zeichen zu setzen, um auf die Problematik aufmerksam zu machen.

„Der Fall ist akut“

„Der Fall ist akut“, schreiben die Klassenlehrer der Klasse 7d in einer Mail an die Schüler, die Eltern und Erziehungsberechtigten und an alle Lehrer der Gemeinschaftsschule in Stockelsdorf. „Die Familie ist gut integriert und lebt seit knapp fünf Jahren in Stockelsdorf. Um genau zu sein: Ab dem 26. Dezember werden es exakt fünf Jahre sein. Eine Zahl, die für das Bleiberecht juristisch durchaus eine Rolle spielt. Es handelt sich also nur um zweieinhalb Wochen!“, so Ole Schwardt und Annika Tammen weiter.

Familienvater ist krank und benötigt regelmäßig medizinische Behandlung

Ein weiteres Problem ist, dass der Familienvater krank ist und regelmäßig medizinische Behandlungen benötigt. Die medizinische Versorgung in ihrer Heimat Armenien ist aber nicht sichergestellt. Die Klassenlehrer erklären, dass in so einer Situation eigentlich nicht abgeschoben werden darf. Die Familie hat mittlerweile juristischen Beistand.
Um ihrer Sorge Ausdruck zu verleihen und die Familie zu unterstützen, haben die engagierten Lehrkräfte eine Demonstration angemeldet.

Rund 100 Teilnehmer wollen sich Gehör verschaffen

Rund 100 Schüler, Eltern und Lehrkräfte zogen unter polizeilicher Begleitung vom Schulgelände im Rensefelder Weg über die Ahrensböker Straße bis zum Rathaus, wo eine Kundgebung stattfand. Im Anschluss ging es dann wieder zurück zur Schule, wo gemeinsam im Forum Lieder gesungen wurden. „Wir möchten uns Gehör verschaffen“, erklärte Ole Schwardt, bevor sich der Demonstrationszug in Bewegung setzte.

Text/Foto: HÖ

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4 Antworten auf &‌#8222;Stockelsdorf: Schülerdemo gegen Abschiebung einer Mitschülerin&‌#8220;

  1. Weyersberg,Andrea sagt:

    Habe viele Kollegen aus Armenien die sich nur weiter qualifizieren um in ihr schönes Land zurückzukehren, wir können nicht alle versorgen die hierzulande bleiben wollen

  2. Brigitte Grötzinger sagt:

    Das Problem bei abgelehnte Asylbewerber ist, dass die Möglichkeit besteht sich jahrelang durch die Instanzen zu klagen. Wenn dann die Abschiebung erfolgt, sind die eigentliche Verlierer die Kinder, die ihr Heimatland nicht kennen. Man hilft Asylanten nicht damit, die finale Entscheidung hinauszuzögern. Deutschland kann nicht alle Hilfsbedürftige dieser Welt aufnehmen. Fazit: Schnellstmögliche Entscheidung und zügige Abschiebungen.

  3. Johann Ernst Jessberger sagt:

    Wenn ein Asylverfahren negativ ist hat es seinen Grund, dann müssen die Leute gehen und Platz machen für Schutzbedürftige die es brauchen…die die demonstrieren dagegen sollen die Kosten übernehmen dann wäre es gleich erledigt.
    Wir können nicht alle aufnehmen.
    Dafür gibt es das Asylgesetz

  4. Marita Weissig sagt:

    Aus Armenien braucht so gut wie niemand zu „fliehen“, darum sind auch die Bleibemöglichkeiten für Armenier äusserst gering. Warum sollte also diese Familie hierbleiben dürfen? Weil es die Lehrer und die Mitschüler so möchten? Na dann o.k., übernehmen Sie eine Bürgschaft für die Familie und kommen Sie für alle Kosten auf, aber lassen Sie sich Ihren Wunsch nicht durch den Steuerzahler, und das sind wir alle, bezahlen. Abgelehnte Asylbewerber müssen wieder gehen oder werden abgeschoben!

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