Feuerwehreinsatz in Stockelsdorf: Hier ist kein Durchkommen

Restbreite ist in Nebenstraßen in Stockelsdorf oft zu gering – im Ernstfall bedeutet das wertvollen Zeitverlust für Feuerwehreinsätze.

Restbreite ist in Nebenstraßen oft zu gering – im Ernstfall bedeutet das wertvollen Zeitverlust

Es ist ein Phänomen, das viele Kommunen betrifft: Es gibt immer mehr Fahrzeuge, die oftmals auch immer größere Abmessungen haben, aber die Anzahl der Parkplätze reicht einfach nicht aus. So parken Anwohner häufig dort, wo es dann zu Problemen bei Rettungseinsätzen kommen kann. Sprich: Feuerwehrfahrzeuge kommen nur schlecht oder gar nicht an den Einsatzort.

Dabei gehen wertvolle Minuten verloren, die unter Umständen sogar Leben kosten könnten.
Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, hatte Bürgermeisterin Julia Samtleben zusammen mit Ordnungsamtsleiter Stefan Köhler, Polizeistationsleiter Jörg Burmester und den Freiwilligen Feuerwehren Mori und Stockelsdorf in eine schmale Anwohnerstraße eingeladen. Hier konnte anschaulich demonstriert werden, mit welchen Problemen Rettungskräfte zu kämpfen haben. Die notwendige Restfahrbreite beträgt 3,05 Meter.

Freie Straßen bedeuten wertvolle Minuten für den Rettungseinsatz

Die Morier Wehr war mit der Drehleiter in die Dürer- und in die Holbeinstraße gekommen, die Stockelsdorfer Wehr mit einem HLF. Vor allem die Drehleiter hatte große Mühe in der engen Straße die 90-Grad-Kurve zu nehmen. Wie bestellt parkte zusätzlich ein Kleinwagen direkt an dieser Kurve. Mit Unterstützung der weiteren Kameraden musste Fahrer Paul-Henry Wolff mehrfach hin- und hersetzten, um die Kurve nehmen zu können. Im Ernstfall sind das wertvolle Minuten, die für eine Ausbreitung eines Brandes sorgen könnten.

Weiterer Aspekt: Sollte die Drehleiter eingesetzt werden müssen, so müssen Stützen herausgefahren werden. Zusätzlich zu den 2,5 Metern Fahrzeugbreite kommen dann noch einmal 1,2 Meter seitlich dazu. In den wenigsten Nebenstraßen ist das möglich, wenn dort Fahrzeuge parken. In der Folge müssten die Feuerwehrfahrzeuge stehen bleiben, der Rest zu Fuß gegangen und Leitern aufgestellt werden, was zusätzliche Feuerwehrkameraden nötig macht und unnötig Zeit kostet.

„Wir haben im Sommer eine Befahrung durchgeführt und festgestellt, dass oft die Restbreite zu gering ist“, erklärte die Bürgermeisterin. Ziel dieser Fahrten sei es, die Anwohner zu sensibilisieren, sagt Julia Samtleben. Aber: „Einige Fahrzeugnutzer haben teilweise mit Unverständnis reagiert.“ Um die Anwohner auf die Problematik aufmerksam zu machen, würden zurzeit Zettel verteilt. Im Falle eines Falles gibt es ein Knöllchen, das je nach Schwere des Vergehens bis zum Bußgeld reichen kann. Gegebenenfalls wird auch abgeschleppt.
Christoph Dornheim, Wehrführer der FF Stockelsdorf, erklärte, dass sie im Jahr etwa 130 Notfalleinsätze fahren müssten. „In den Nebenstraßen geht dann das Gezirkel los“, sagt er. „Vor allem in den Neubaugebieten ist die Straßenbreite oft zu gering.“ Anja Hötzsch

Hier ist zu sehen, wieviel Mühe und Zeit es kostet, mit der Drehleiter um enge Kurven zu fahren und in schmalen Nebenstraßen zu rangieren. Stockelsdorfs Wehrführer Christoph Dornheim hilft beim Einweisen. Foto: Anja Hötzsch

 

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