Bad Schwartauer Skizzen in Kalender-Form

Für das nächste Jahr gibt es einen besonderen Kalender aus und über Bad Schwartau. Er zeigt nicht etwa Fotos, sondern Skizzen, die dem Betrachter etwas aus längst vergangener Zeit erzählen.

„So könnte es gewesen sein“: Wolfgang Scharf hat die Vergangenheit visualisiert und mit Unterstützung des Fördervereins für das Museum als Kalender für 2023 herausgebracht

Für das nächste Jahr gibt es einen besonderen Kalender aus und über Bad Schwartau. Er zeigt nicht etwa Fotos, sondern Skizzen, die dem Betrachter etwas aus längst vergangener Zeit erzählen. „So könnte es gewesen sein“ hat Wolfgang Scharf sein Werk daher auch genannt. Die Veröffentlichung ist einer Kooperation mit dem Förderverein Museum der Stadt Bad Schwartau zu verdanken.

Wolfgang Scharf hat viele Begabungen. Schon in der Schule konnte er gut malen und zeichnen. Und Geschichte, besonders das Mittelalter, hat ihn früh fasziniert. „Ich hatte gute Lehrer“, sagt der 71-Jährige, den viele Bad Schwartauer auch als Stadtjäger kennen. Geschichte und Zeichnen sind Hobbys geblieben, die der Ingenieur und Diplom-Kaufmann nie vernachlässigt hat – ganz im Gegenteil. Er hat sogar beides zusammengebracht, indem er mit detailreichen Rekonstruktionsskizzen Bad Schwartaus Vergangenheit begreifbar macht.

Bad Schwartauer Stadtgebiet in Mittelalter und Neuzeit

Wie sah es dort im Mittelalter und der frühen Neuzeit aus, wo heute das Stadtgebiet ist? Wo entstanden erste Siedlungen, und wie muss man sie sich vorstellen? Urkunden und archäologische Ausgrabungen lassen einige Rückschlüsse zu. Es ist nicht allzu viel, was die Quellen preisgeben. Doch Wolfgang Scharf zieht Rückschlüsse aus den Erkenntnissen und nimmt den Bleistift in die Hand. So finden sich in dem Kalender beispielsweise Skizzen zur Burg in Groß Parin im 14. Jahrhundert oder den Kaltenhof wie er um 1300 ausgesehen haben könnte.

Das Dezember-Blatt ziert die Rensefelder Kirche St. Fabian und St. Sebastian – in diesem Fall eine Federzeichnung des aktuellen Gebäudezustandes. Es muss schon einen Vorgängerbau vor dem Jahr 1177 gegeben haben, erklärt Wolfgang Scharf, der viel zu dem bedeutenden Gebäude zu erzählen weiß. Warum, erklärt er auf der Rückseite des Kalenderblattes – so wie er es bei allen anderen elf tut, damit der Betrachter mehr über die Anfänge Bad Schwartaus erfahren kann.

Die freien Rekonstruktionen sind auch für den Förderverein Museum der Stadt Bad Schwartau von großer Bedeutung. Als Dietrich Klindwort, Vorstand des Vereins, von den Skizzen und Arbeiten Scharfs erfuhr, entstand schnell die Idee, daraus einen Kalender zu machen. Der Förderverein möchte damit das Vorhaben unterstützen, Häuser, Burgen und Kirchen aus mehreren Jahrhunderten darzustellen. Genug Skizzen hatte Wolfgang Scharf da bereits angefertigt und bald eine Auswahl für den Kalender getroffen. Die Ideen reichen sogar, um auch einen Kalender für 2024 anzufertigen. Elke Spieck

Wolfgang Scharf (li.) zeigt vor der Rensefelder Kirche seine Zeichnung des Gebäudes und Dietrich Klindwort den Kalender, in dem sie zu finden ist. Foto: Elke Spieck

Teile diesen Beitrag!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert