Sturmflut 1872: Gedenktafeln und Ausstellung erinnern an Desaster

Vergangene Woche war der 150. Jahrestag der bislang schwersten Ostsee-Sturmflut im November 1872. Im Zentrum dieser Katastrophe lagen die heutigen Badeorte an der Lübecker Bucht: Haffkrug, Scharbeutz, Sierksdorf und Niendorf. Mindestens 271 Menschen starben, Hunderte Schiffe sanken, Tausende Häuser wurden zerstört, mehr als 10 000 Nutz- und Haustiere ertranken.

Scharbeutz: Geschehen wird auf zwei Tafeln erklärt

Bereits seit Jahren steht ein entsprechender Gedenkstein am Badeweg in der Gemeinde Scharbeutz. Nun hat die Kommune das Geschehene mit Unterstützung des Vereins für Regionalgeschichte und des Museums in Pönitz aufgearbeitet und für Bürger wie Gäste auf zwei neuen Gedenktafeln erklärt. Eine Tafel befindet sich direkt am Gedenkstein im Badeweg, die andere am Haffhuus. Diese soll später an die neue Seebrücke in Haffkrug umziehen.

Neue Ausstellung in der Timmendorfer Trinkkurhalle

Die Sonderausstellung „Die Sturmflut – Vor 150 Jahren. Das verheerende Hochwasser an der Ostseeküste am 12./13. November 1872“ ist im Museum für Regionalgeschichte in der Lindenstraße 23 in Pönitz noch bis März zu sehen. Darüber hinaus erinnert ab sofort auch eine neue Ausstellung in der Trinkkurhalle von Timmendorfer Strand an das Desaster. In dieser Ausstellung liegt der Fokus auf drei Augenzeugen-Berichte zu den Ereignissen in der unmittelbaren Umgebung. Darin schildern die Verfasser in anschaulichen Worten die katastrophale Situation der Menschen in diesen bangen Stunden zwischen Niendorf und Lübeck.

Vergangene Woche erfolgte Eröffnung der Sturmflut-Ausstellung in Timmendorf. (Foto: TSNT GmbH)

Augenzeugen-Berichte und weitere Dokumente

Fotos, Grafiken, Malereien und Drohnen-Aufnahmen zu diesem Ereignis sowie zum Fischerleben in dieser Zeit ergänzen die Berichte. Auf 22 Haupttafeln und 30 Ergänzungstafeln kann man die Katastrophe bedingende oder verstärkende Faktoren in ihren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt betrachten. Daneben zeigt die Präsentation auch, welchen Einfluss diese Sturmflut auf die Entwicklung des Tourismus in unserer Region genommen hat. Die Schau ist sonnabends und sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet, vom 23. Dezember bis zum 8. Januar sogar täglich.

Pressemitteilungen Gemeinde Scharbeutz/TSNT GmbH

Foto oben: Bürgermeisterin Bettina Schäfer und Vertreter der Dorfschaften stellten die Gedenktafeln in Scharbeutz vor. (Foto: hfr)

Teile diesen Beitrag!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert