Sieben-Türme-Projekt: 6,5 Millionen Euro für die Dom-Sanierung

Mit rund 6,5 Millionen Euro unterstützt der Bund das Sanierungsprojekt des Doms in Lübeck.

6,5 Millionen Euro vom Bund für die Dom-Sanierung

Mit rund 6,5 Millionen Euro unterstützt der Bund die Sanierung der Domtürme. Das gaben gestern, 10. November 2022, die Lübecker Bundestagsabgeordneten Bruno Hönel (Grüne) und Tim Klüssendorf (SPD) bekannt. Die Gelder werden aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes bereitgestellt.

Dom bedeutender Teil des UNESCO Welterbes

Tim Klüssendorf sagt dazu: „Der Antrag auf finanzielle Unterstützung für die Sanierung der Doppelturmanlage des Lübecker Doms war erfolgreich. Mit 6.545.500 Euro unterstützt der Bund das Sanierungsprojekt, mit dem der Erhalt der Weltkulturerbe-Kirche sichergestellt wird. In den letzten Monaten habe auch ich mich dafür stark gemacht, dass die Domsanierung mit Bundes-Fördermitteln bedacht wird. Dass das Projekt in den finalen Haushaltsverhandlungen nun durchgekommen ist, ist immens wichtig für unsere Region!“ Der Bund bewilligte die Fördermittel aufgrund des dringenden Handlungsbedarfs sowie der herausragenden, nationalen Bedeutung des Lübecker Doms. Mit fast 132 Metern Länge ist er eine der längsten Backsteinkirchen weltweit. Der Dom prägt mit den anderen Innenstadtkirchen die Kulturlandschaft sowie auch die Silhouette der Hansestadt Lübeck und ist bedeutender Teil des UNESCO-Welterbes Lübeck. „Es ist für Lübeck ein toller Erfolg, dass es uns gelungen ist, den Dom zu Lübeck bei der Fördermittel-Vergabe aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramms XI des Bundes zu berücksichtigen. Ich freue mich sehr, dass der Haushaltsausschuss die Gelder für die nächsten fünf Jahre freigegeben hat, um dieses Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung zu erhalten“, ergänzt Bruno Hönel. Eine erneute Beantragung von Fördermitteln zu einem späteren Zeitpunkt sei möglich.

Kräftiger Rückenwind

Dompastor Martin Klatt verleiht seiner Freude über die Finanzspritze Ausdruck: „Damit ist ein Anfang gemacht, mehr als ein Anfang! Wir freuen uns riesig und gehen dann fröhlich an die weitere Arbeit. Denn diese geht jetzt weiter, mit kräftigem Rückenwind“. Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau, freut sich ebenfalls sehr: „Als Schirmherr des Projekts „Sieben Türme will ich sehen“ bedanke ich mich herzlich bei allen Beteiligten, allen voran den Lübecker Bundestagsabgeordneten Tim Klüssendorf und Bruno Hönel, die zusammen sehr engagiert und am Ende erfolgreich für die Unterstützung der Dom-Sanierung geworben haben. Um die Gesamtsumme des Projektes nun stemmen zu können, müssen weiter aktiv Spenden eingeworben werden. Als Schirmherr der Aktion Sieben Türme will ich sehen freue ich mich über jede Unterstützung durch die Lübeckerinnen und Lübecker zum Beispiel durch den Kauf den Sieben-Türme-Kalenders“.

Methodenerprobung mittels Aufbauten vor dem Dom

„Was haben diese kleinen Mauern vor dem Dom nur zu bedeuten?“, könnte eine Frage in den Köpfen von Passanten in den letzten Wochen gelautet haben. Vor dem Dom Richtung Mühlendamm wird kein neues Gotteshaus errichtet – die kleinen Versuchsaufbauten haben einen anderen Grund. In Vorbereitung zur Sanierung der beiden Turmmauerwerke werden sieben verschiedene Mörtel, zwei verschiedene Verfugungsarten mit den für die Sanierung möglichen Ziegel etwa ein Jahr lang getestet. Sie werden Wind, Sonne, Regen, Sturm, Schnee und Hitze ausgesetzt, um zu beobachten, wie die Ziegelsteine zu den verwendeten Mörteln – einmal Hochbrandgipsmörtel und verschiedene Rezepturen von Kalkmörteln – und das Mauerwerk darauf reagieren. „Daraus ziehen wir unsere Schlüsse für die nachfolgende Sanierung. Wir rechnen im Frühjahr 2023 mit den Ergebnissen, welche Materialien wir nutzen werden“, erklärt Christoph Diebold, verantwortlicher Architekt der Domtürme-Sanierung.

Warum der Dom saniert werden muss

Das fast 850-jährige Gotteshaus wurde schon viele Male saniert, eigentlich seit Beginn der Erbauung. Verschiedenste Steine und Mörtel finden sich im Mauerwerk der Zwillingstürme wieder, das nun von großen und kleinen, tiefen und flachen Rissen durchzogen ist und wie ein bunter Flickenteppich anmutet. „Besonders brisant ist ein großer Riss am Südturm – an der Nord-West-Ecke. Wir planen eine Notsicherung für Februar nächsten Jahres, bis die Sanierung beginnen kann. Damit keine großen Brocken herunterfallen“, sagt Carlos Blohm, Vorsitzender des Bauausschusses des Dom-Kirchengemeinderates. Und: „Uns bleibt nichts Anderes übrig, als diese Mammutaufgabe zu schaffen!“­

Foto: hfr

 

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