Lübeck sorgt vor: Pilotprojekt zur Starkregenvorsorge wurde vorgestellt
Der Gemeinnützige Verein Kücknitz (GMVK) hatte wieder zur Kücknitzer Runde geladen. Wie bereits berichtet, plant die Hansestadt einen klimagerechten Umbau des Westpreußenrings und des Ostpreußenrings im Roten Hahn. Dazu fanden bereits ein Stadtteilspaziergang, eine Radtour mit Kindern und die Auftaktveranstaltung unter Federführung der Klimaleitstelle statt. Die Auftaktveranstaltung in der Schule Roter Hahn war sehr gut besucht.
„Diese werden zurzeit ausgewertet und werden anschließend zusammen mit den Ergebnissen der Kinder- und Jugendbeteiligung sowie des Stadtteilspaziergangs auf der Homepage veröffentlicht“, erklärte Dirk Dreilich, kommissarischer Leiter der Straßenplanung bei der Hansestadt Lübeck und zuständig für die Planung des Straßenbaus. Ziele sind nicht nur eine Überflutungsvorsorge und Verbesserung des Mikroklimas, sondern auch mehr Barrierefreiheit und die Erhöhung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.
Starkregen soll abfließen können
In der Kücknitzer Runde stellte Dr. Elke Kruse von der Klimaleitstelle noch einmal kurz das geplante Projekt vor und gab Hinweise, wie sich Hauseigentümer vor Starkregenereignissen schützen können. Dreilich übernahm den Part für den Straßenumbau und stellte den weiteren Zeitplan vor. Geplant ist vor allem die Entsiegelung und Schaffung von Versickerungsbereichen. Hintergrund ist die Tatsache, dass die in den 1950er Jahren gebaute Mischkanalisation bei Starkregen die Wassermassen nicht aufnehmen kann. Ermöglicht werden soll die Versickerung von Oberflächenwasser durch so genannte BlueGreenStreets.
BlueGreenStreets ist ein Projekt der Hafencityuni Hamburg unter der Leitung von Prof. Wolfgang Dickhaut, der dieses Projekt bei der Auftaktveranstaltung in der Schule Roter Hahn vorgestellt hatte (nähere Informationen dazu unter www.hcu-hamburg.de/research/forschungsgruppen/reap/reap-projekte/bluegreenstreets/). Straßen sollen stärker begrünt und mit Bäumen bepflanzt werden und das Oberflächenwasser wird in Verdunstungsmulden abgeleitet. So kann die Kanalisation entlastet und gleichzeitig das Mikroklima verbessert werden.
Der weitere Zeitplan sieht vor, dass mit den Einwendungen aus der Bürgerbeteiligung, die auch weiterhin möglich ist, die Vorentwurfsplanung durchgeführt und im Frühjahr vorgestellt werden. „Das wird so konstruktiv durchgeführt, wie wir es in Lübeck noch nie gemacht haben“, erklärte Dreilich dazu. Im Frühjahr oder Sommer nächsten Jahres soll dann die zweite Bürgerbeteiligung starten. Anja Hötzsch
Unter www.luebeck.de/kuecknitz-strassen gibt es weitere Informationen. Hier sind auch die Präsentationen aus der Auftaktveranstaltung hinterlegt. Außerdem gibt es Informationen zur Anpassung an den Klimawandel und den Bericht zum Ost- und Westpreußenring.