Ist da doch etwas faul im Staate Dänemark? Lehrerkonferenz und Schulkonferenz der Wilhelm-Wisser-Gemeinschaftsschule in Eutin haben ohne Gegenstimme ein Schreiben an Kommunalpolitik und Stadtverwaltung verabschiedet, das mit den Planungen zum Teilneubau der Lehranstalt am Standort in der Elisabethstraße hart in Gericht geht. Pädagogen und Schulgemeinschaft zweifeln daran, dass hier eine „Zukunftsschule“ entsteht. Sie hoffen auf die Bereitschaft der Verantwortungsträger, die teils vor Jahren getroffenen Entscheidungen noch einmal zu überprüfen und zu hinterfragen.
Klage über fehlende Außensportanlage
Lehrer-, Schüler- und Elternvertreter weisen auf mehrere Punkte hin, die aus ihrer Sicht erheblichen Einfluss auf die pädagogische Arbeit an der Wisser-Schule in den kommenden Jahrzehnten haben werden. So werde die fehlende Außensportanlage zur Reduktion des Leichtathletik- und Ballsportbetriebs führen. Denn ein Wechsel zum Sportplatz am Kleinen See sei zeitlich nicht sinnvoll umsetzbar. „Besonders bedauerlich ist dies, da Kinder und Jugendliche sich immer weniger bewegen. Deshalb muss die Schule ein Ort sein, der die Bewegungsmöglichkeiten nicht einschränkt, sondern Bewegungsanlässe schafft.“
Der Schulhof ist viel zu knapp bemessen
Kritik erntet aus Schulsicht auch der zu knapp bemessene Schulhof. Schon die derzeitigen Schulhöfe würden dem Bewegungsdrang der Kinder kaum gerecht. Dieses Problem würde durch den Umbau nicht verringert, sondern durch eine deutliche Reduzierung der Pausenflächen noch verstärkt. „Des Weiteren stellen wir fest, dass im geplanten Neubau keine Aula oder vergleichbare Veranstaltungsfläche für mehr als 200 Personen vorgesehen ist. Dadurch müssen Bläserklassen-Konzerte, Theateraufführungen sowie Informations- und Abschlussveranstaltungen weiterhin in der Sporthalle stattfinden.“
Veranstaltungen kontra Sportunterricht
Konsequenz: Über mehrere Wochen im Jahr könne es in der Halle keinen Sportunterricht geben. Außerdem werde der Unterricht in den Fachräumen nur mit weiteren Einschränkungen möglich sein, da es im Zuge der Zusammenlegung der bisher zwei Standorte zu einer Reduzierung der Fachraumzahl komme. Befürchtet wird darüber hinaus, dass auch die Lagerflächen zu knapp bemessen sind.
Keine Chance auf räumliche Erweiterungen
Die Schule verweist auf die Information des Planungsbüros, dass mit den aktuellen Entwürfen die räumlichen Möglichkeiten maximal ausgeschöpft seien. Dies führe dazu, dass die aufgezeigten räumlichen Probleme nicht lösbar sein werden.
Volker Graap
(Foto: Archiv)