Sieben Persönlichkeiten bewerben sich um das Bürgermeisteramt in der Kreisstadt. Der Wochenspiegel hat der einen Kandidatin und den sechs Kandidaten nur diese eine Frage gestellt: Warum sind Sie der richtige Kandidat für Eutin? Hier die Antworten:
Olaf Bentke (Freie Wähler):
Ich finde es wichtig, sich ehrenamtlich zu engagieren und der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Deswegen bin ich seit vier Jahren Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler in der Eutiner Stadtvertretung und stehe dort für die wichtigen Themen wie Bürgernähe und den Erhalt des Charmes von Eutin ein. Ich bin gebürtiger Eutiner und habe hier mein ganzes Leben verbracht, deswegen kenne ich die Stadt und viele ihrer Einwohnerinnen und Einwohner sehr gut. Mit mir bekommen Sie einen Bürgermeister, der auf die Menschen zugeht, ihnen zuhört und Herausforderungen annimmt.
Dabei werde ich bodenständig und authentisch bleiben. Mit unseren natürlichen und finanziellen Ressourcen werde ich sparsam umgehen. In 21 Jahren Selbstständigkeit im Dienstleistungsbereich habe ich gelernt, mich durchzusetzen und zielorientiert zu arbeiten. Ich sehe das Rathaus als Dienstleistungsunternehmen für die Bürgerinnen und Bürger. Es muss in Eutin wieder mehr miteinander gestaltet statt nur verwaltet werden.
Sascha Clasen (CDU):
– Ich bin Politik durch meine fast zehnjährige Tätigkeit in der Kommunalpolitik als Stadtvertreter. – Ich bin Verwaltung als Diplomverwaltungswirt, Polizeibeamter und Tätigkeit als stellvertretender Bürgermeister.
– Ich bin Recht und kann durch meine verschiedenen beruflichen Tätigkeiten mit Gesetzen arbeiten und diese anwenden.
– Ich bin Finanzen durch mein Studium zum Betriebswirt und meine kaufmännische Ausbildung.
– Ich bin Personalführung durch meine fast 20-jährige Führungserfahrung in der Polizei und als stellvertretender Bürgermeister.
Durch den Vorsitz im Stadtentwicklungsausschuss habe ich bewiesen, dass ich leiten, lenken und Kompromisse erreichen kann. Durch die zurückliegenden Wochen als amtierender Bürgermeister konnte ich mich in aktuelle Themen besser einarbeiten und Einblicke gewinnen, wo aus meiner Wahrnehmungen Verbesserungen sinnvoll erscheinen. Ich spreche Probleme offen an und analysiere diese aus unterschiedlichen Perspektiven. Entweder zeige ich dann als guter Impulsgeber Lösungsmöglichkeiten auf oder ich treffe die notwendigen Entscheidungen, zu denen ich zu 100 Prozent stehe!
Daniel Hettwich (parteilos):
Aufgrund meines betriebswirtschaftlichen Studiums und einer pädagogischen Berufsausbildung, neben einer langjährigen Leitungserfahrung, besitze ich die persönliche, soziale und fachliche Kompetenz für das verantwortungsvolle Amt des Bürgermeisters.
Meine Überparteilichkeit erlaubt es mir, die aus meiner Sicht bestehenden Gräben innerhalb der Stadtvertretung zu überwinden und mit neuer, unverbrauchter Blickrichtung anstehende Herausforderungen zu erkennen und anzupacken.
Für das Bearbeiten von anstehenden Aufgaben möchte ich neben den Kompetenzen in der Stadtverwaltung und der Gemeindevertretung auch die Eutinerinnen und Eutiner motivieren, sich mit all ihren Fähigkeiten bei der Gestaltung unserer Stadt mit einzubringen. Mir vorerst wichtige Themen sind: die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, solidarisch-sozialer Umgang mit den explodierenden Energiekosten und eine Neubewertung des Schulstandortes der Wisserschule.
Michael Kasch (Einzelbewerber):
Ich bin der richtige Kandidat, weil ich eine umfassende Ausbildung und 26 Jahre Berufserfahrung in Landes- und Kommunalverwaltung habe. Ich habe nach meiner ersten Verwaltungsausbildung ein Studium als Diplomverwaltungswirt (FH) abgeschlossen. Meine fundierte Ausbildung und Berufserfahrung unterscheiden mich im Wesentlichen von den anderen BewerberInnen. Ich kann Projekte mit Fachwissen, Sachverstand und sozialer Kompetenz begleiten und voranbringen. Ich bin in der Lage, Situationen schnell zu analysieren und Entscheidungen zu treffen.
Ich bin kommunikativ, zielorientiert, strukturiert, empathisch und ausgleichend. Ich übernehme Verantwortung! Ich werde mich mit den BürgerInnen austauschen. Das ist für mich keine Worthülse! Wenn ich von „wir“ spreche, meine ich Eutin! Wenn Sie sich einen kommunikativen, zielorientierten, bürgernahen Bürgermeister mit umfangreicher Fachlichkeit und Erfahrung wünschen, der frische Ideen mitbringt, dann geben Sie mir Ihre Stimme am 23. Oktober 2022.
Elfi-Jacqueline Meyer (FDP):
Eine Bürgermeisterin muss offen und gut mit Menschen umgehen. Nur so lassen sich in schwierigen Situationen die richtigen Lösungen entwickeln. Bei all den Sachthemen in der Politik geht es letzten Endes immer um die Belange der Bürger*innen. Das ist in der Vergangenheit oft zu kurz gekommen. Dies muss verbessert werden, wenn wir Eutin weiter voranbringen wollen. Von „wir“ und „gemeinsam“ zu sprechen, reicht nicht – ich werde das jeden Tag aufs Neue mit Leben füllen. Natürlich braucht es für das Bürgermeisteramt auch Sachkunde. Die bringe ich mit, dank 30 Jahren Erfahrung als Unternehmerin und zusätzlichen 16 Jahren aktiver Politik (Stadtvertretung/Bauausschuss) oder aktuell als Dorfvorstand.
Aber was wären Sachkunde und Erfahrung wert, wenn man die Menschen nicht mitnimmt? Richtig: Nichts. Mit Herzblut an Herausforderungen herangehen, fair bleiben und Menschen mitnehmen: Dafür stehe ich. Wer mich kennt, weiß: Ich werde alles dafür geben, damit es den Bürger*innen, den Gästen und Partnern der Stadt – also Ihnen! – gut geht. Weitere Infos auf www.Buergermeisterin-eutin.de.
Christoph Müller (parteilos):
1) Wisser-Schule: Ich appelliere für einen modernen Neubau.
2) Ich bin für die Schaffung von Wohnungen und Parkplätzen in der Innenstadt.
3) Sozialer Wohnungsbau: Ich bin dafür, dass die Stadt in Eigenregie baut und die Wohnungen im Eigenbestand hält.
4) Einzig unsere vielen Vereine schaffen es bisher, den jungen Menschen ein gutes Umfeld zu bieten. Daher ist es mir wichtig, dass wir als Stadt auch unseren jüngeren Mitbürgern Aufmerksamkeit und Respekt entgegenbringen und ihnen ein Freizeitangebot bieten.
5) Es geht ausschließlich um die Stadt Eutin. Jeder kann durch die Ausübung seines Wahlrechts die Mitverantwortung für die Zukunftsgestaltung unserer Stadt übernehmen.
6) Die Bürger müssen bei allen wichtigen Entscheidungen gehört werden.
7) Ich halte die Vergütung des Bürgermeisters für unangemessen hoch und habe mich daher dazu entschlossen, im Falle meines Wahlerfolgs 20 Prozent meiner Nettobezüge zu spenden – an Frauenhaus Eutin, Jugend und Soziales in Eutin, politische Bildung der Jugend in Eutin, Eutiner Tafel. Warum? Eine Gemeinschaft ist nur so stark, wie das schwächste Glied der Kette.
Sven Radestock (Grüne):
Ich bin in Eutin geboren, aufgewachsen, habe hier gearbeitet – und immer den Kontakt zu meiner Heimatstadt gehalten. Dadurch kombiniere ich meine lange Erfahrung in Verwaltung und Politik mit einem klaren Blick von außen. Das hilft, um Lösungen zu finden und neue Ideen zu entwickeln.
Wenn ich ab Januar im Rathaus arbeiten darf, starte ich unvoreingenommen. Ohne Belastungen aus vorherigen Konflikten. Ohne dass ich mitschleppe, was ich getan oder unterlassen habe. Ein Neustart. Für unser Eutin habe ich eine klare Vision: Wir werden in einer lebendigen Stadt leben, die sich ihren liebevollen Charme bewahrt und dabei zukunftsfähig aufgestellt hat. Funktionierende und stressfreie Wege zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Bus oder mit dem Auto; mehr Grün, mehr Insekten- und Artenschutz, Klimabäume und kühle Räume – und wir wirken mit Photovoltaik aktiv an der Energiewende mit.
Mehr WIR für Eutin heißt aber auch: Mehr Kommunikation, mehr Information, mehr Mitbestimmung – und damit mehr Zusammenhalt.
(Fotos: hfr/Benthien)
Die Bürgermeisterwahl in Eutin findet am Sonntag, 23. Oktober, statt. Sollte es zu einer Stichwahl kommen, ist diese für den 13. November angesetzt. Die Wahllokale in den 15 Wahlbezirken öffnet von 8 bis 18 Uhr. Wer wo wählen gehen muss, ist der bereits verschickten Wahlbenachrichtigung zu entnehmen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, bereits vorher seine Stimme per Briefwahl abzugeben. Die Briefwahlunterlagen müssen schriftlich beantragt werden. Das Briefwahlbüro befindet sich in der Albert-Mahlstedt-Straße 13, Ansprechpartnerin ist Edeltraud Magiera, Telefon 04521 793 216 oder E-Mail briefwahl@eutin.de. Es ist außerdem möglich, die Briefwahlunterlagen über das Internet zu beantragen. Das entsprechende Onlineformular steht bis zum 19. Oktober auf www.eutin.de zur Verfügung. Direkt im Briefwahlbüro können die Unterlagen bis zum 21. Oktober 12 Uhr beantragt werden. Wer Näheres über die Positionen der Kandidatin und der sechs Kandidaten erfahren möchte, findet auf der Stadt-Homepage auch Links zu Einzelinterviews mit den Bewerbern sowie die Aufzeichnung der Vorstellungsveranstaltung, die am 4. Oktober im Ostholsteinsaal des Kreishauses stattfand.