Geschichtserlebnisraum: Klosternachbau wächst weiter

Auf dem Areal des Geschichtserlebnisraums Roter Hahn sind seit dem über 20-jährigen Bestehen zahlreiche Nachbauten von Häusern entstanden, zu denen es archäologische Befunde gibt.

Richtfest für den zweiten Bauabschnitt – Fertigstellung bis 2026 geplant

Auf dem Areal des Geschichtserlebnisraums Roter Hahn sind seit dem über 20-jährigen Bestehen zahlreiche Nachbauten von Häusern entstanden, zu denen es archäologische Befunde gibt. Ob es das mittelalterliche Kaufmannshaus nach einem Grabungsbefund in der Altstadt Lübecks ist oder das slawische Blockbohlenhaus, das in der Nähe von Pöppendorf entdeckt worden ist, alle haben sogar teils in der näheren Umgebung gestanden.
Das aktuelle Großprojekt ist der Nachbau einer mittelalterlichen Klosteranlage bis 2026. Im ersten Bauabschnitt entstand das Gebäude mit Refektorium und Dormitorium, die bereits eifrig genutzt werden. Anfang des Jahres konnte mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen werden und im Rahmen des Kulturwochenendes am vergangenen Wochenende konnte bereits das Richtfest gefeiert werden. In diesem Bau wird das Scriptorium und eine Farbenküche untergebracht.

Ausbildung und Bau miteinander verzahnt

„Ziel ist es hier beispielsweise, in Schulprogrammen den Schülern alte Schreibtechniken zu zeigen, die sie dann auch selbst ausprobieren können“, erklärt Frank Thomas vom Geschichtserlebnisraum. Um die alten Farben selbst herzustellen, wird in dem Gebäude auch die Farbenküche untergebracht.

Aber auch beim Bau selbst werden wieder Ausbildung und Bau verzahnt. So haben die Auszubildenden der Firma Schütt das Fundament erstellt. Wie schon im ersten Bauabschnitt wirken auch hier Auszubildende, Berufsschulen und einheimische Handwerker mit. „Das ist ein großer Mehrwert für die Ausbildung“, erklärt Thomas, „das hat die Berufsschule der Glaser uns bestätigt. Bleiverglasungen und Glasmalerei, wie wir sie für unser Kloster haben möchten, werden so in der Praxis gar nicht mehr verwendet.“ Die Zeichnungen für die Malereien wird händisch übertragen und im Team gefertigt. Das fördert unter anderem Konzentrations- und Teamfähigkeit.

Großprojekt „Kloster 2026“

Mit dem Großprojekt „Kloster 2026“ will der Geschichtserlebnisraum seine Tätigkeitsfelder weiter ausbauen und dem Platzbedarf einer wachsenden Einrichtung Rechnung tragen. Außerdem soll die ganzheitliche Verzahnung von übergreifender Kultur-, Sozial und Bildungsarbeit weiter verfestigt werden.

Das Projekt ist bundesweit einmalig. Der Geschichtserlebnisraum ist Kooperationspartner des Europäischen Hansemuseums und des Bereichs Archäologie und Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck. Und das als kleines Jugendzentrum im Vorort. Für den zweiten Bauabschnitt konnten Gelder in Höhe von 200 000 Euro eingeworben werden. Unterstützt werden die Mitarbeiter des Geschichtserlebnisraums von der Possehl-Stiftung, der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung und der Friedrich Bluhme und Else Jebsen-Stiftung. Anja Hötzsch

Im Rahmen des Kulturwochenendes gab es auf dem Geschichtserlebnisraum Roter Hahn das Richtfest für den zweiten Bauabschnitt des Klosternachbaus. Foto: Anja Hötzsch

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Eine Antwort auf „Geschichtserlebnisraum: Klosternachbau wächst weiter“

  1. Marie Busch sagt:

    Mein Bruder ist für sein neues Haus derzeit auf der Suche nach einem Spezialist für Verglasungen. Dabei ist es auch interessant von sogenannten Bleiverglasungen zu lesen. Ich hoffe, dass er einen passenden Spezialisten finden wird.

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