Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) hat die Mieter im Norden dazu aufgefordert, ihre Heizkostenvorauszahlungen zu erhöhen. Gleichzeitig forderte der Verband einen Energiepreisdeckel von der Bundesregierung.
Bis zu 3800 Euro mehr Heizkosten pro Haushalt erwartet
„Wer jetzt nicht seine Heizkostenvorauszahlung erhöht, wird spätestens bei der Abrechnung ein böses Erwachen erleben“, sagte Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), am Montag in Lübeck anlässlich der VNW-Arbeitstagung 2022. Der Verband bezifferte die Mehrausgaben für Energie pro Haushalt zwischen 1360 und 3800 pro Jahr.
Energiepreisdeckel gefordert
Gleichzeitig forderte der VNW die Bundesregierung auf, einen zeitlich befristeten Energiepreisdeckel einzuführen. „Außergewöhnliche Lagen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“, so Andreas Breitner. „Es ist nicht mehr nur allein der Heizkostenhammer, der die Verbraucherinnen und Verbraucher trifft. Auch die Strom-, Wasser- und Abwasserkosten steigen und steigen. Hinzu kommt eine galoppierende Inflation, die die Spareinlagen der Menschen auffrisst. Ein Energiepreisdeckel kann verhindern, dass Menschen auf Grund hoher Heiz- und Stromkosten ins wirtschaftliche Unglück stürzen.“
Modell für Gaspreisdeckel
Ein Gaspreisdeckel sollte so gestaltet werden, dass er die Menschen finanziell entlaste und zugleich zu einem sparsamen Umgang mit Energie bewege, sagte Andreas Breitner. „Denkbar wäre es, auf der Grundlage der Daten der vergangenen zehn Jahre einen Durchschnittsverbrauch zu ermitteln. 80 Prozent dieses Verbrauchs sollten Haushalte zu einem günstigen Preis einkaufen können. Die Differenz zum Marktpreis bezahlt der Staat. Was über die 80 Prozent hinaus bezogen wird, muss von den Haushalten zum Marktpreis bezahlt werden.“
Kündigungsschutz für Mieter
Der VNW-Vorsitzende erneuerte das Versprechen, wonach keinem Mieter die Wohnung gekündigt würde, wenn der Mieter unverschuldet die Rechnung der Heizkosten nicht begleichen könne. Wer Probleme mit der Heizkostenabrechnung habe, sollte allerdings frühzeitig das Gespräch mit dem Vermieter suchen, so Breitner.
VNW vertritt 407 Wohnungsunternehmen
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 407 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Pressemitteilung / Oliver Pries