Die Gemeinde startet ein Pilotprojekt zur intelligenten Verkehrsmessung
In sozialen Netzwerken hat es schon Aufregung gegeben wegen der Kameras an der Kreuzung Ahrensböker Straße, Lohstraße, und Marienburgstraße. Doch hier werden nicht etwa Verkehrssünder gefilmt. Diese Kameras enthalten umgebaute Sensoren, die ein Kfz, einen Fahrradfahrer oder einen Fußgänger sofort in ein Fahrzeug umwandeln und dann als solche zählen.
„Uns war wichtig, dass keine personenbezogenen Daten oder Bilder gespeichert oder verarbeitet werden, die Daten sind anonym“, erklärte Bürgermeisterin Julia Samtleben bei der Vorstellung des Pilotprojektes. So zeigen die Daten zum Beispiel, wie viele Fahrräder die Kreuzung passieren, ob sie auf der Straße oder dem Fußweg weiterfahren und welche Richtung sie nehmen.
„Wer dabei auf dem Fahrrad sitzt, geht niemanden etwas an und das bleibt auch so“, bekräftigt Klimaschutzmanager Manuel van der Poel, der das Projekt begleitet. Dass alles datenschutzkonform ist, wurde nicht nur von allen Beteiligten versichert, sondern auch von einer externen, auf Datenschutz spezialisierten Firma geprüft.
Personenbezogene Daten werden nicht gespeichert
Das System ist eine moderne und intelligente Methode der Verkehrszählung. Die Firma Roch Services aus Lübeck möchte damit zukünftig Kommunen unterstützen und belastbare Daten über Verkehrsströme liefern. Unter dem Namen Swarm Analytics wird es bereits in verschiedenen Bereichen der Verkehrszählung aber auch im Tourismus und im Einzelhandel eingesetzt.
„Wir möchten das System im kommenden Jahr gern bundesweit unseren Kunden anbieten“, erklärt Mathias Roch, geschäftsführender Gesellschafter von Roch Service, der den neuen Geschäftsbereich Verkehrszählung gern etablieren möchte. Die Firma steht bereits mit vielen Kommunen in Kontakt, weil sie als europäischer Marktführer stehend verankerte Systeme wie Masten prüft, so auch in Stockelsdorf.
„Swarm Analytics soll im Projekt mit der Gemeinde Stockelsdorf dazu dienen, einzelne Verkehrsteilnehmer zu erkennen, zu klassifizieren und die Datensätze am Ende auszuwerten“, so Roch. „Wir sind sozusagen mit einem Partner vor der Haustür gestartet und bieten es der Gemeinde daher kostenlos an.“
Die Daten laufen bei Klimaschutzmanager auf und können dort ausgewertet werden. Die erfassten Verkehrsströme sollen dann als belastbare Datengrundlage für Entscheidungen dienen. „Wir wollen erstmal Daten sammeln und sehen uns dann an, welche Fragestellungen wir damit beantworten können“, so van der Poel abschließend. Anja Hötzsch
Bürgermeisterin Julia Samtleben, Klimaschutzmanager Manuel van der Poel (r.) und Mathias Roch von Roch Services aus Lübeck stellten jetzt das neue Projekt zur Verkehrszählung an der Kreuzung Ahrensböker Straße, Lohstraße und Marienburgstraße vor. Fotos: Anja Hötzsch