Entscheidung am Mittwoch: Stadt Eutin will die Alte Mühle kaufen

Die Stadt Eutin wird die historische Mühle „Moder Grau“ für 620 000 Euro kaufen und sie zu einer Kulturmühle umbauen. Das hat der Hauptausschuss in nicht-öffentlicher Sitzung mit Mehrheit beschlossen. Die Stadt übt damit ihr Vorkaufsrecht aus. Investor Sven Oels, der Ferienwohnungen in der Mühle einrichten wollte, dürfte damit raus sein. Vorausgesetzt, die Stadtvertretung entscheidet genauso wie der Ausschuss. Sie hat das letzte Wort. Die öffentliche Sondersitzung findet am Mittwoch, 7. September, um 18 Uhr in den Torhäusern an der Opernscheune statt.

Die Stadt soll ihr Vorverkaufsrecht ausüben

Die Debatte um die Mühle schwelt bereits, seit Oels bekannt gab, sich mit Eigentümer Volkhard Schlüter über den Verkauf einig zu sein und sein Konzept vorstellte. Mitglieder der Freien Wählergemeinschaft Eutin (FWE) hatten dem Investor den Rückzug von seinem Vorhaben nahegelegt. Die Mühle ist für viele Eutiner ein emotionales Thema, und so wurde bald darüber diskutiert, ob die Stadt ihr Vorkaufsrecht ausüben solle. Das wird sie nun tun.

Konzept sieht eine Kulturmühle vor

„Es ist eine emotionale und eine sachliche Entscheidung, ich bin froh, dass sie so getroffen wurde“, sagt SPD-Fraktionschef Uwe Tewes. Der hohe Preis sei gerechtfertigt, schließlich habe die Mühle einen großen Wert. Vor der Entscheidung hatte der Chef der Eutin Tourismus GmbH, Michael Keller, ein Konzept für eine Kulturmühle mit Gastronomie im Erdgeschoss vorgelegt. Die CDU habe den Kauf der Mühle abgelehnt, teilt ihr Fraktionschef Matthias Rachfahl mit. Das Konzept von Keller sei zwar sehr gut, aber das Finanzierungsmodell nicht nachvollziehbar. „Es ist auf Sand gebaut“, so Rachfahl zu den Lübecker Nachrichten. „Man hofft darauf, dass Geld fließt, am Ende auch von den Bürgern. Da können wir nicht mitgehen, schon gar nicht in der jetzigen Lage.“ Zudem sei es nicht die Aufgabe der Kommune, als Verpächterin einer Gastronomie aufzutreten.

Crowdfunding und Förderverein geplant

Laut Konzept ist mit weiteren 500 000 Euro Kosten für die Sanierung zu rechnen, die zu Zweidritteln über Fördergelder sowie durch Crowdfunding und die Gründung eines Fördervereins gewuppt werden sollen. Die Umsetzung der wesentlichen Sanierungsarbeiten ist im Jahr 2025 geplant. Und offenbar gibt es auch bereits einen Interessenten, der die Mühlen-Gastronomie pachten will.

LN/vg

Gibt es auch in der Stadtvertretung eine Mehrheit für den Kauf und die Sanierung der Alten Mühle? (Foto: Graap)

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