Die Vorwerker Diakonie plant einen integrativen Quartierstreff – Die St. Jürgen-Runde lädt Nachbarn und mögliche Akteure zum Quartiersfest am 3. September ein
Eine funktionierende Nachbarschaft mit Austausch gibt es nur noch selten. Cornelia Burkhardt und Detlev Stoltenberg von der St. Jürgen-Runde greifen das Thema für ihren Stadtteil auf. „Von einer besseren Vernetzung in St. Jürgen können alle Generationen profitieren“, sagt Detlev Stoltenberg.
Cornelia Burkhardt sieht das ebenso. Die Fachberaterin in der offenen Altenhilfe der Vorwerker Diakonie sieht jeden Tag, dass es Orte für mehr Begegnung braucht. „Räumlichkeiten und ein regelmäßiger Austausch sind die Grundlagen für gelebte Nachbarschaft“, weiß sie aus ihrer Arbeit in der Begegnungsstätte im Mönkhofer Weg 60. „Beratende, fürsorgende und präventive Angebote aus den Bereichen Gesundheit, Kultur und Weiterbildung müssen in den Stadtteilen weiter ausgebaut und möglichst allen Menschen eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht werden“, unterstreicht die Lübeckerin.
Begegnungsstätten bereits an vielen Orten
Obwohl die Stadt Lübeck, Baugesellschaften, Kirchengemeinden und Wohlfahrtsverbände wie die Vorwerker Diakonie und die Arbeiterwohlfahrt (Awo) bereits an vielen Stadtorten Nachbarschaftstreffs und Begegnungsstätten in den Stadtteilen anbieten, braucht es Veränderungen für mehr soziale Nachbarschaft. „Auch, um mehr Jüngere, mehr Männer sowie mehr kulturelle Vielfalt einzubinden“, sagt die Fachberaterin.
Die Vorwerker Diakonie stellt sich den Herausforderungen der Zeit mit neuen Strukturen und Angeboten: Der Mönkhofer Weg 60 soll nicht mehr nur Anziehungspunkt für Seniorinnen und Senioren sein, sondern ein integrativer Quartierstreff für alle werden. Netzwerke sollen aufgebaut und gestärkt und mehr Nachbarn in Zukunft integriert werden.
Neben engagierten Nachbarn können sich auch Akteure aus Vereinen, Kirchengemeinden, Unternehmen und der Stadt einbringen, um neue Ideen anzuschieben. „Das kann der unterhaltsame Austausch bei Kaffee und Kuchen sein, auch Kreativ- und Bewegungsangebote, Einkaufs- und Behördenhilfe, Sitzbänke in einem Grünbereich, Sozialberatung, ambulante Pflegeangebote und bedarfsgerechte Hilfemixe – alles ist möglich“, so Cornelia Burkhardt. “Es hat sich gezeigt, dass Menschen, die sich durch Quartierstreffs einbezogen fühlen, gesünder bleiben und im Alter länger in ihrem gewohnten Umfeld leben können“, so die Lübeckerin.
Nicht nur die Menschen und deren Angehörige profitierten von einem Quartierstreff, die kommunalen Kassen und das Gesundheitssystem würden dadurch wesentlich entlastet, so dass alle Seiten profitieren. Interessierte Nachbarn wie Vertreter von Vereinen, Unternehmen, Kirchengemeinden und der Stadt treffen sich am Samstag, 3. September, von elf bis 15 Uhr, bei einem Quartiersfest der St. Jürgen-Runde vor der Begegnungsstätte im Mönkhofer Weg 60. Monika Poppe-Albrecht
Die St. Jürgen-Rund veranstaltet am 3. September ein großes Quartiersfest. Foto: Fotowerker-Ganzer&Berg GbR