Was früher Volkszählung hieß, ist heute der Zensus. In Deutschland ist der Zensus 2022 eine registergestützte Bevölkerungszählung, die durch eine Stichprobe ergänzt und mit einer Gebäude- und Wohnungszählung kombiniert wird. Neben den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder werden in Kommunen wie der Hansestadt Lübeck und dem Kreis Ostholstein Erhebungsstellen eingerichtet. Diese organisieren eigenverantwortlich die Anwerbung, Betreuung, Schulung und Koordination der Erhebungsbeauftragten, auch sogenannte Interviewer, die ergänzend die Befragungen seit dem 16. Mai bis Anfang August 2022 vor Ort führen.
Wie der Zensus 2022 abläuft
So läuft es ab: Interviewer sind jetzt unterwegs, um die ihnen zugewiesenen Anschriften zu sichten. Parallel verteilen sie an die Stichprobenhaushalte folgende Unterlagen per Einwurf in den Briefkasten:
- – ein Informationsschreiben
- – einen Flyer, der in Kurzform über den Zensus informiert
- – das sogenannte Unterrichtungsblatt, in dem über das Zensusgesetz und die Auskunftspflicht aufgeklärt wird
- – eine Terminankündigungskarte
Auf dieser Karte finden die auskunftspflichtigen Personen den Namen ihres Interviewers oder ihrer Interviewerin sowie die Telefonnummer unter der diese zu erreichen sind, falls der Termin verschoben werden soll.
Woran sind Interviewer zu erkennen?
Woran sind Interviewer zu erkennen? Jeder Interviewer hat einen Ausweis dabei, der das Logo des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein trägt sowie das Logo für den Zensus 2022. Auf der Rückseite befindet sich die Adresse der Zensuserhebungsstelle sowie ein Stempel der Kommune. Der Ausweis ist zudem mit einem fälschungssicheren Hologramm ausgestattet.
Polizei rät zu erhöhter Aufmerksamkeit
Die Polizei weist darauf hin, dass sich der oder die sogenannte Erhebungsbeauftrage mit diesem speziell für den Zensus gefertigten Ausweis (siehe Foto) legitimieren können sollte. Es ist unbedingt zu beachten, dass der Ausweis ausschließlich in Zusammenhang mit einem amtlich anerkannten Lichtbildausweis gültig ist. Es wird von Seiten der Polizei dringend geraten, die Daten des Ausweises zum Zensus 2022 auch mit dem amtlichen Ausweis abzugleichen. Auch darauf wird hingewiesen: Die Interviewer kommen niemals unangekündigt. Und die Bürger werden niemals nach ihrem Einkommen oder ihrer Bankverbindung gefragt
Haushalte per Zufallsstichprobe ausgewählt
Wer wird befragt? Die Stichprobenhaushalte wurden per Zufallsstichprobe ausgewählt. Sie umfassen etwa zehn Prozent der Bevölkerung. Alle Personen, die an diesen Stichprobenanschriften wohnen, sind auskunftspflichtig, unabhängig davon, ob sie einen oder mehrere Wohnsitze haben. Es werden Fragen zu Merkmalen wie zum Beispiel Alter und Staatsangehörigkeit gestellt sowie zum Bildungsstand und Erwerbsstatus.
Hilfsmittel zur Bestimmung der Einwohnerzahl
Ziel der Befragung: Es handelt sich um eine Bevölkerungszählung zur Bestimmung der amtlichen Einwohnerzahl. Die erfassten Daten lassen zudem Rückschlüsse zu, in welcher Größenordnung gegebenenfalls eine Bereinigung der Melderegister notwendig ist, da beispielsweise Personen nicht mehr unter der genannten Adresse wohnen oder aber Personen in der Stadt wohnen, die nicht im Melderegister verzeichnet sind. Dies ist wichtig für die Aktualisierung der Einwohnerzahl.
Die Befragten sind auskunftspflichtig
Besteht Auskunftspflicht? Da nur eine Stichprobe aus der Bevölkerung befragt wird, ist es wichtig, von den ausgewählten Haushalten vollständige Daten zu erhalten. Daraus ergibt sich die Auskunftspflicht für jedes volljährige Haushaltsmitglied. Eltern sind für ihre Kinder auskunftspflichtig. Pro Haushalt kann jedoch eine Person die Angaben für alle weiteren Haushaltsmitglieder machen, soweit er oder sie alle Antworten kennt. Dies gilt auch für Betreuende oder Angehörige von Personen, die ihre Angaben aufgrund von Krankheit oder Verständigungsproblemen nicht selbst machen können.
Hier gibt es weitere Informationen
Nähere Infos gibt es bei der Zensus-Hotline beim Statistischen Landesamt, Tel. 040/ 85163555. Fragen zum Interview in Lübeck an die Zensuserhebungsstelle Lübeck, Tel. 0451/ 122-1235 oder www.luebeck.de/zensus2022. Weitere Infos für Ostholstein sind online auf www.kreis-oh.de/zensus zu finden.
Pressemitteilungen Hansestadt Lübeck/Kreis Ostholstein
Darauf müssen die Bürger achten: Interviewer sollten diesen Ausweis vorzeigen können, der sie eindeutig legitimiert. (Foto: Polizei)
Allein im Kreis Ostholstein werden in den kommenden Monaten knapp 45 000 Personen in rund 11 500 Haushalten befragt, die vom Statistischen Bundesamtes zufällig ausgewählt wurden. Für die erforderlichen Befragungen der Auskunftspflichtigen sucht die Kreisverwaltung weiterhin noch circa 100 ehrenamtlich Tätige, die bereit sind, diese Aufgabe zuverlässig zu übernehmen und durchzuführen. Es wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt, die sich je nach Befragungsumfang auf 800 bis 1000 Euro beläuft. Vor Beginn der Tätigkeit erfolgt eine Schulung zur Tätigkeit. Bewerbungen sind online auf www.kreis-oh.de/zensus möglich.