Lübeck braucht bis 2040 rund 5300 neue Wohnungen

Lübeck neue Wohnungen

In Lübeck ist der Wohnraum knapp. Vor allem der bezahlbare. Die Hansestadt Lübeck will deshalb neue Baugebiete erschließen. Dafür schafft die Stadtverwaltung die neue Vollzeitstelle der „Flächenmanagerin“.

5300 Wohneinheiten bis 2040 in Lübeck benötigt

Die Hansestadt Lübeck steht vor der großen Herausforderung, ausreichenden und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Nach der Bevölkerungs- und Haushaltsprognose 2020 der Statistikstelle der Hansestadt Lübeck besteht ein zusätzlicher Bedarf von rund 5.300 Wohneinheiten bis in das Jahr 2040. Daher begrüßt die Hansestadt Lübeck ausdrücklich die Initiative des Landes Schleswig-Holstein zum nachhaltigen Flächenmanagement. In der Hansestadt Lübeck wurde bereits in der Vergangenheit bei allen konzeptionellen Vorüberlegungen im Hinblick auf den Wohnungsbau der Fokus auf die Innenentwicklung gelenkt, um den freien Landschaftsraum zu bewahren. Bausenatorin Joanna Hagen erläutert: „Unsere Stadt wächst, aber die zur Verfügung stehenden Flächen bleiben unverändert. Es ist daher wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, wie sich unsere aktuellen und zukünftigen Anforderungen an den Flächenbedarf vorwiegend in integrierten Lagen und im Bestand umsetzen lassen. Denn das Wachstum in die Außenbereiche ist unökologisch und teuer. Ackerflächen hingegen sind für unsere nachhaltige und gesunde regionale Nahversorgung wertvoll und müssen erhalten bleiben.“

Nachhaltiges Flächenmanagement 

Aktuelle Wohnprojekte, wie beispielsweise die Baugebiete Güterbahnhof in Stadtteil St. Lorenz Nord oder Sellschopp im Stadtteil Buntekuh sind Resultate dieser Vorarbeiten. Aufgrund der globalen Herausforderung des Klimawandels kommt dem nachhaltigen und sparsamen Umgang mit der Ressource Boden eine nochmals gesteigerte Bedeutung zu. Daher soll der bereits eingeschlagene Weg der Hansestadt Lübeck fortgesetzt und intensiviert werden. Ziel ist die Etablierung eines nachhaltigen Flächenmanagements, um einen deutlichen Beitrag zur Reduzierung der Inanspruchnahme neuer Flächen entsprechend den Zielvorgaben des Landes und des Bundes zu leisten.

Welche Baupotenziale gibt es in Lübeck?

Das Land Schleswig-Holstein hat sich selbst das Ziel gesetzt, die Neuinanspruchnahme von Freiflächen bis 2030 auf unter 1,3 Hektar pro Tag zu verringern. Zu diesem Zweck soll im Rahmen des Flächenmanagements innerhalb des Fachbereiches Planen und Bauen eine zusätzliche Vollzeitstelle für einen Zeitraum von 4,5 Jahren geschaffen werden. Als erste Aufgabe und als Grundlage für die weitere Arbeit des Flächenmanagements sollen die bestehenden Baupotentiale systematisch erfasst und die spezifischen Hemmnisse für eine bauliche Entwicklung ermittelt werden. Die Hansestadt Lübeck sieht darin die Chance, zusätzliche bisher noch unbekannte Innenentwicklungspotenziale zu identifizieren und zu mobilisieren. Hierbei müssen die Konversion von nicht mehr marktfähigen Gewerbestandorten und aufgelassenen Kleingärten oder die Inwertsetzung von untergenutzten Grundstücken konkret angegangen werden.

Proaktive Gespräche mit den Eigentümern

Die zentralen Erkenntnisse der Potentialanalyse werden in die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes einfließen. Aufbauend auf der Potentialanalyse wird die Flächenmangerin proaktiv auf die Eigentümer von brachliegenden und untergenutzten Grundstücken zugehen und über die baulichen Entwicklungsmöglichkeiten beraten. Da oftmals ökonomische Hemmnisse einer baulichen Entwicklung entgegenstehen, wird die Flächenmanagerin Beratungsleistungen zu der bestehenden Förderkulisse anbieten oder gegebenenfalls selbstständig Fördermittel akquirieren. Langfristig soll ein Monitoringssystem aufgebaut werden, um zukünftig die Siedlungsflächenentwicklung und die Flächeninanspruchnahme besser messen und beurteilen zu können. Das Flächenmanagement bietet für die Hansestadt Lübeck die einmalige Chance ein deutliches Ausrufezeichen für eine nachhaltige Bodennutzung zu setzten. Pressemitteilung Hansestadt Lübeck

Foto: An der Schlutuper Straße soll ein nachhaltiges Neubaugebiet entstehen. Dafür mussten Schrebergärten weichen. Foto: Holger Kröger

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