Ein Leuchten für die Kleinsten
Etwa zehn Prozent aller Kinder kommen vorzeitig auf die Welt. Am Mittwoch, 17. November, wird weltweit auf Frühgeburt und die Folgen für die Familien aufmerksam gemacht – unter anderem werden Gebäude im Rahmen der Aktion „purple for preemies“ lila angestrahlt. An beiden Campi des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) leuchten die Magistralen in der Farbe des Weltfrühgeborenentags, ebenso wird die Fassade des Eltern-Kind-Zentrums, Campus Lübeck, illuminiert.
Auch in den Kliniken finden Aktionen statt: Mit Unterstützung des Fördervereins Kits e.V. werden die neonatologischen Stationen am Campus Kiel passend dekoriert, unter anderem mit lila Lichtern an den Fenstern. Die Familien der Frühgeborenen erhalten Luftballons und kleine Geschenke. Der Verein „Herzenssache – Nähen für Sternchen und Frühchen“ überreicht zudem selbstgefertigte „Taschen für Erinnerungen“, die zum Beispiel selbstgestrickte Baby-Söckchen enthalten.
Experten informieren zum Thema Frühgeburt
Am Campus Lübeck sind im Eingangsbereich des Hauses A und des Eltern-Kind-Zentrums Informationsstände zum Thema Frühgeburtlichkeit geplant. Expertinnen und Experten für Neu- und Frühgeborenenmedizin werden für Fragen von Eltern von Frühchen oder Menschen, die selbst vorzeitig geboren wurden, bereitstehen. Aber auch alle anderen an diesem Thema Interessierten sind herzlich willkommen. Ein Kurzfilm zum Thema wird auf der Homepage der Klinik zu finden sein.
Das UKSH betreut und behandelt in Schleswig-Holstein die meisten Kinder, die zu früh geboren werden. 2020 wurden am Campus Kiel 44 Kinder mit einem Gewicht unter 1.500 Gramm geboren, am Campus Lübeck 80 Kinder. An beiden Campi werden Perinatalzentren der höchsten Stufe (Level 1) vorgehalten, zu denen neonatologische Intensivstationen und erfahrene interdisziplinäre Teams gehören. Dr. Ann Carolin Longardt, Oberärztliche Leitung Neonatologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin I, Campus Kiel: „Wir stehen rund um die Uhr bereit, um selbst die Kleinsten der Kinder bestmöglich zu versorgen.“
Klinische Unterstützung für Frühchen
Fachgesellschaften setzen sich dafür ein, dass Babys unter 1.500 Gramm Geburtsgewicht ausschließlich in Perinatalzentren versorgt werden, denn hier sind die Expertinnen und Experten besonders routiniert im Umgang mit Frühgeborenen, so dass eine optimale Versorgung gesichert ist.
Als Frühchen gelten Kinder, die vor Vollendung von 37 Schwangerschaftswochen geboren werden. Die Mehrheit kommt zwischen 32 und 36 Wochen zur Welt. Für die Eltern, die noch nicht auf die Geburt vorbereitet waren, kann die Situation eine psychische Belastung sein. Doch Prof. Dr. Wolfgang Göpel, Leitender Oberarzt der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Campus Lübeck, sagt: „In der Regel meistern die Kinder den frühen Start. Fast alle Frühgeborenen haben heutzutage einen guten Verlauf.“
Weitere Informationen:
www.uksh.de/paediatrie-kiel
www.uksh.de/paediatrie-luebeck
www.foerderverein-kits.de
Gut umsorgt: Ein Frühchen, dass im UKSH zur Welt gekommen ist. Foto: UKSH