Eutiner Inklusionshotel hat einen Namen: „Seeloge“ will am 1. Juli öffnen

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Auf der Baustelle des Inklusionshotels an der Eutiner Stadtbucht wuseln viele Handwerker geschäftig umher. „Es geht voran“, stellt Reinhard Sohns fest. Als Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft „Die Ostholsteiner“ ist er sozusagen Bauherr des Millionenprojekts am Großen Eutiner See. Sohns peilt eine Öffnung zum 1. Juli 2022 an. „Davor steht eine etwa einmonatige Pre-Opening-Phase, die das Serviceteam zum Üben braucht.“ 40 Prozent des Personals werden Menschen mit Beeinträchtigung sein.

Inklusionshotel bietet Logenplatz direkt am See

Eine „Baustelle“ haben die Verantwortlichen übrigens bereits abgeräumt: „Nach langen Überlegungen haben wir einen Namen für das Hotel gefunden. Wir haben uns viele Gedanken gemacht und uns am Ende für ,Seeloge‘ entschieden“, berichtet Sohns. Der Begriff bringe am besten zum Ausdruck, dass die Hotelgäste hier einen Logenplatz direkt am See vorfinden. „Außerdem gibt es diesen Namen kein zweites Mal, sodass wir online in den Suchmaschinen schnell gefunden werden können“, erläutert Sohns.

Musterzimmer inklusive Bad ist eingerichtet

Darüber hinaus haben „Die Ostholsteiner“ schon ein Musterzimmer inklusive Bad eingerichtet, das als Prototyp für die insgesamt 44 Gästezimmer des neuen Hotel dient. „Bevor wir irgendetwas 44-mal bestellen, probieren wir zunächst einmal alles aus“, betont Sohns. Viele Möbel sind Extraanfertigungen, man kann also genau vorgeben, wie etwas aussehen soll. Eichenholz ist nicht gleich Eichenholz: Es kann sich in Ton und Maserung unterscheiden, mal warm, mal kalt wirken.

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Stephan Barnstedt (li.) und Reinhard Sohns stellen das Musterzimmer vor.

Gestaltungsversuche nach dem Prinzip „Trail and Error“

Sind die Fächer im Schrank sinnvoll aufgeteilt? Spenden die Nachttischlampen genug Licht? Liegt man auf den Matratzen gut? Wie praktikabel sind die Betten für das Personal, das ja täglich neue Wäsche aufziehen muss? Dunkeln die Vorhänge den Raum ausreichend ab – und wie überhaupt wirkt die Farbe der Gardinen? Viele Fragen, die mit der Innenarchitektin des Kopenhagener Architekturbüros, das das Hotel entworfen hat, detailliert besprochen werden. „Wir gehen dabei nach dem Prinzip ,Trail and Error‘ vor und unternehmen in puncto Innenausstattung viele Versuche“, berichtet Sohns.

Lieferprobleme schlagen auf die Hotel-Baustelle durch

Unterdessen läuft der Innenausbau auf Hochtouren, auch wenn die zurzeit allerorts beklagten Lieferprobleme auch auf die Hotelbaustelle durchschlagen. „So verzögert sich zum Beispiel die Lieferung der Fenster aus Dänemark. Deshalb müssen wir den Bauablauf hier und da anders koordinieren und danach gehen, was an Material da ist“, erläutert Bauleiter Stephan Barnstedt. Am zügigsten läuft der Innenausbau in den mittleren Etagen, in denen die Fenster bereits eingesetzt sind. Noch im November kommen die Fensterfronten fürs Erdgeschoss. Dann kann dort der Trockenbau abgeschlossen werden. Bis Dezember sollen 85 Prozent der Böden verlegt sein. Im Parterre entstehen unter anderem Bar, Café, Restaurant und ein gut 80 Quadratmeter großer Bankettraum für Feiern und Tagungen.

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An dieser Stelle entsteht der Bar- und Café-Bereich.

In der Seeloge sind die Betonkosmetiker am Werk

Außerdem erfolgen im ersten Stock zurzeit Arbeiten, die man nicht allzu häufig sieht: Betonkosmetik. Ein Berliner Fachbetrieb arbeitet den Sichtbeton nach, der nicht so schön gegossen wurde wie erhofft. Eine mühselige Arbeit, die unter anderem an den Zimmerdecken vorgenommen wird. Ein Highlight entsteht im dritten Stock: Der öffentlich zugängliche Wellnessbereich erhält eine Bio-Sauna und eine finnische Sauna. Panoramafenster eröffnen den Blick auf Schloss und Stadtbucht, den man auch von der Dachterrasse aus wird genießen können.

Nächste Baustelle: die Suche nach Personal

Eine deutlich schwierigere Baustelle ist die Personalsuche. Aktuell versuchen „Die Ostholsteiner“ einen Küchenchef zu finden, der sich dann sein Team aufbaut. Details zum Stellenangebot kann man online auf www.ohdg.de nachlesen. Immerhin hat man mit Bosse Willenberg bereits seit Längerem einen Hoteldirektor engagiert, der sich in alle Planungen miteinbringt.

Volker Graap

Geschäftsführer Reinhard Sohns präsentiert den Namen des neuen Hotels. (Fotos: Graap)

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4 Antworten auf &‌#8222;Eutiner Inklusionshotel hat einen Namen: „Seeloge“ will am 1. Juli öffnen&‌#8220;

  1. Volker Graap sagt:

    Am Samstag, 9. Juli, von 11:00 bis 14:00 Uhr, lädt das neue Eutiner Hotel SEELOGE alle Eutiner und weitere Gäste zu einer informellen Besichtigung des Hauses ein; auch wenn es ja schon ab dem 1. Juli geöffnet ist, werden am 9. Juli auch Zimmer, Saunabereich und Tagungs- und Veranstaltungsraum sowie Dachterrasse anzuschauen sein.

  2. Voker Petersen,Eutin sagt:

    Frage:findet vor Eröffnung noch ein Tag der offenen Tür zur Besichtigung statt?

  3. Volker Graap sagt:

    Hallo Herr Hadamczik,

    bitte wenden Sie sich direkt an den Träger des Hotels (info@die-ostholsteiner.de). Wir wissen nicht, ob es schon entsprechende Unterlagen gibt, denn es eröffnet erst im Juli.
    Es grüßt
    die Redaktion

    Hier ein Link: https://www.seeloge.de/?fbclid=IwAR1Dz-aPHD_GAVE967v93k0qxLFjv9aywrT47oJKn7913NmXya8FN3K5GGU

  4. Ulrich Hadamczik sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    Im Hamburger Abendblatt haben wir den Bericht über die im Bau befindliche Hotelanlage gelesen. Wir sind an einem Aufenthalt zu gegebener Zeit sehr interessiert. Für uns käme ein Rollstuhlzimmer/Seeseite in Frage. Über entsprechende Unterlagen würden wir uns -wenn es dann soweit ist- freuen. MfG Ulrich Hadamczik

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