Für den Eutiner Autor und Komponisten Thomas Goralczyk ist es ein steiniger Weg, sein Kinderbuch „Lizar und die Traumpiraten“ zu einer Art Standardwerk an den schleswig-holsteinischen Grundschulen zu machen. Die Reaktionen der Lehranstalten sind bisher mehr als verhalten. Wie gut das Buch aber als szenische Lesung funktioniert, davon konnten sich jetzt zwei Grundschulklassen Eutin überzeugen. Der Förderkreis der Kreisbibliothek Eutin hat die beiden Events in der Bücherei organisiert und sich um die Finanzierung gekümmert. „Ein großer Dank gilt der Kulturförderung der Stadt, die 400 Euro für die Lesungen beigesteuert hat“, sagt die Förderkreis-Vorsitzende Ute Griep.
Vorlese- und Schauspielkunst in Szene gesetzt
Neben Erfinder Thomas Goralczyk am Klavier trat Schauspieler Armin Diedrichsen als facettenreicher Rezitator auf. Was die beiden Künstler aus den kleinen Bilderbuch herausgeholt haben, ist erstaunlich. Ihre Vorlese- und Schauspielkunst sowie ihr Talent, die Kinder zum Mitmachen zu animieren, haben den Unterricht zum Erlebnis gemacht. Und quasi ganz nebenbei haben die Kids zwei Lieder – allesamt Ohrwürmer – einstudiert. Die Erwartungen der Schüler an diesen Vormittag in der Bibliothek dürfte das Duo damit übertroffen haben.
Kinder haben mitgesungen und sich in Rollen hineinversetzt
Selbst Andrea Grebien, Klassenlehrerin der 3f aus der Grundschule Fissau, war überrascht, wie lebendig diese Lesung war. „Die Kinder haben mitgesungen, sich in die Rollen hineinversetzt und sich zur Musik bewegt – davon werden sie zu Hause noch viel erzählen. Auf diese Veranstaltung sind die Schüler angesprungen, sie hat sie fasziniert. So fängt man sie und begeistert sie fürs Lesen“, zieht die Pädagogin eine rundum positive Bilanz.
Zu dem Buch gibt es ein Unterrichtskonzept
Und Ute Griep hofft, dass sie weitere Lesungen finanziert bekommt. Wer Näheres über „Lizar und die Traumpiraten“ sowie das spezielle Unterrichtskonzept dazu erfahren möchte, guckt auf die Website www.tegeverlag.de. Nicht nur szenische Lesungen bietet der Autor an, unter anderem sind auch mehrwöchige Schulprojekte denkbar.
Volker Graap
Thomas Goralczyk (links) und Armin Diedrichsen haben die Fissauer Grundschulkinder bestens unterhalten. (Foto: Graap)