Sechs Demonstranten der Organisation „Extinction Rebellion“ haben sich am Mittwoch vor dem Lübecker Holstentor festgekettet. Sie wollten auf den Klimawandel und auf das Schicksal von Hungerstreikenden in Berlin aufmerksam machen.
Demonstranten hängen Plakat ans Holstentor
„Klimakrise! Lübeck, bleib bei 1,5 Grad“ stand auf dem Plakat, dass die Demonstranten gegen 16.30 Uhr am Holstentor aufgehängt hatten. Außerdem forderten die Demonstranten die Politik auf, mit den Hungerstreikenden in Berlin zu reden. Die jungen Menschen waren in den Hungerstreik getreten, um mit den Kanzlerkandidaten über die Klimakrise zu sprechen. Die Politiker aber lehnten das ab. Mittlerweile ist in Berlin nur noch ein Mensch im Hungerstreik.
An Leitern festgekettet
Die Aktion am Holstentor erregte viel Aufmerksamkeit. Sechs Menschen hatten sich an die langen Leitern gekettet, mit deren Hilfe das Plakat an Lübecks Wahrzeichen angebracht worden war. Zwei Demonstranten sogar in luftiger Höhe. „Weil eine Eigenwohlgefährdung nicht auszuschließen war, haben wir schließlich die Feuerwehr dazugeholt“, erklärt Stefan Muhtz, Pressesprecher der Lübecker Polizei. Eingreifen musste aber niemand. Nach Verhandlungen verließen die Demonstranten am Holstentor ihre Positionen, das Plakat durfte hängen bleiben.
Demonstranten wollen Personalien nicht preisgeben
Gegen 19.30 Uhr beendete die Polizei den Einsatz. Von den Demonstranten wurden die Personalien aufgenommen. Drei der Demonstranten aber wollten sich nicht ausweisen und mussten zur Identitätsfeststellung mit aufs Polizeirevier. Alle Demonstrierenden müssen sich nun verantworten wegen einer nicht angemeldeten Demonstration und Belästigung der Öffentlichkeit. „Außerdem haben wir den Denkmalschutz informiert, um mögliche Schäden am Holstentor feststellen zu lassen“, so Stefan Muhtz. Oliver Pries
Foto: Holger Kröger