Preisverdächtige Gartenarbeit: „Gröön Lüüd“ halten Eutiner Seepark ehrenamtlich in Schuss

Was haben Leute, die Unkraut jäten, mit Kultur zu tun? Solche Fragen habe sie tatsächlich gehört, wenn sie erzählt habe, dass die „Gröön Lüüd“ den Kulturpreis der Stadt Eutin 2020 bekommen, sagt Monika Obieray. In ihrer Laudatio stellte die Vorsitzende des Freundeskreises Schloss Eutin und selbst begeisterte Hobbygärtnerin klipp und klar fest: „Gartenarbeit und Kultur haben alles miteinander zu tun! Jeder vielseitig gestaltete und gepflegte Garten ist Kultur, denn da wächst Natur nicht frei und wild, sondern Menschen wollen es sich schön machen.“

Preis ist Lob für Geleistetes und soll andere anspornen

Am Mittwochabend übergaben Bürgervorsteher Dieter Holst und Bürgermeister Carsten Behnk im Rahmen einer Feierstunde in den Torhäusern zum achten Mal den Eutiner Kulturpreis. Der Ausschuss für Schule, Jugend, Sport, Kultur und Soziales hatte den Verein „Gröön Lüüd e.V.“ aus drei Bewerbungen ausgewählt, die Stadtvertretung billigte diese Entscheidung einstimmig. „Dieser Preis ist Anerkennung und Lob für Geleistetes und gleichzeitig Ansporn für andere, sich ebenfalls kulturell zu engagieren“, erläuterte Holst.

„Gröön Lüüd“ sind aus Landesgartenschau hervorgegangen

Der „Gröön Lüüd e.V.“ ist vor knapp fünf Jahren aus dem Förderverein der Landesgartenschau Eutin 2016 hervorgegangen. Die Mitglieder setzen sich ehrenamtlich für die Pflege des Seeparks ein, der damals neu gestaltet wurde. Ihr Ziel: Dabei helfen, dass das Areal schön bleibt und noch schöner wird, damit dort Kultur stattfindet, Kinder spielen und Natur erlebbar ist. Die Ehrenamtler haben großen Anteil daran, dass diese durchkomponierte öffentliche Grünanlage weiterhin zu jeder Jahreszeit ansehnlich ist.

„Ihr Lohn ist die Freude der Menschen“

Denn, das unterstrich Monika Obieray ausdrücklich, während nach den allermeisten Gartenschauen die Schaubeete abgeräumt werden, konnten in Eutin viele Beete erhalten bleiben, weil die „Gröön Lüüd“ sie mit hohem Engagement – und in bester Zusammenarbeit mit dem Baubetriebshof – ehrenamtlich betreuen. Auf diese Weise gelingt es, zwölf Beete entlang des Heinrich-Lüth-Weges und des Hauptweges zu pflegen. „Ihr Lohn ist die Freude der Menschen an der Gartenschönheit, die Sie erhalten“, so Obieray. Sie betonte, dass ohne dieses Dutzend Beete der Park einen wichtigen Teil seines Reizes einbüßen würde. Auch die Schaffung einer Blühwiese und eines Insektenhotels geht auf das Konto der „Gröön Lüüd“.

Einstellung eines Streetworkers angeregt

Der Vereinsvorsitzende Hinnerk Tietjen und sein Vorstandsteam trugen sich nach diesen anerkennenden Worten ins Goldene Buch der Stadt Eutin ein. „Wir wollten die Euphorie nach der Landesgartenschau weitertragen und haben Freude am Miteinandergestalten. Manchem Vandalismus zum Trotz“, stellte Tietjen fest. Er regte ganz nebenbei an, dass es gut wäre, wenn die Stadt über die Einstellung eines Streetworkers für die Arbeit mit Jugendlichen, die im Park für Unruhe sorgen, nachdenken würde. Tietjen betonte, man nehme den Preis stellvertretend für alle anderen Eutiner Ehrenamtler entgegen. Nähere Infos über den Verein finden sich auf www.groon-luud.de.

Volker Graap

Im Beisein der Stadtväter trug sich der „Gröön Lüüd“-Vorstand um Vereinschef Hinnerk Tietjen am Mittwoch ins Goldene Buch der Stadt ein. (Foto: Graap)

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