Ein neues Jahrzehnt, ein neuer Vorstand. Noch bevor die wegen Corona verschobenen Feiern zum 20. Gründungstag der Gedenkstätte Ahrensbök nachgeholt werden können, wählte der Trägerverein einen neuen Vorstand. Zum Vorsitzenden wurde Daniel Hettwich, Flüchtlingsbeauftragter des Kirchenkreises Ostholstein, gewählt. Als seine Stellvertreterin wird Ingaburgh Klatt, die neun Jahre lang den Verein als Vorsitzende leitete, ihn mit Rat und Tat unterstützen. Zur neuen Schatzmeisterin wurde die Eutiner Bankkauffrau Ursula Krause gewählt. Sven Michael Veit aus Scharbeutz ist neuer Beisitzer, während der Ahrensböker Jens-Peter Kraushaar in diesem Amt bestätigt wurde.
Neuer Vorstand hat Berg von Arbeit vor sich
Zu dem Berg von Arbeit, der sich vor dem neuen Vorstand türmt, gehört die denkmalgerechte Sanierung des historischen Gebäudes, in dem 1933 ein frühes Konzentrationslager eingerichtet war. Gemeinde, Landesregierung und Landesdenkmalamt haben dem Trägerverein finanzielle Zuschüsse zugesagt, um die vom Denkmalschutzprogramm der Bundesregierung zur Verfügung gestellten 245 000 Euro zu ergänzen.
Gespräch mit Gründungsmitgliedern zum Geburtstag
Das Jubiläum wird am Mittwoch, 1. September, gefeiert. Dann lädt der Trägerverein Mitglieder und Interessierte ab 13 Uhr zu einem „Tag der offenen Tür“ in die Gedenkstätte Ahrensbök, Flachsröste 16, ein. Zum Programm gehört ein Gespräch zwischen den Gründungsmitgliedern Michael Schwer und Barbara Braß. Die heute so aktuelle Frage „Was geht uns das an?“ steht im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion von einer Gruppe junger Teilnehmer. Außerdem besteht Gelegenheit, zwei filmische Arbeiten anzuschauen. „Verdrängen und Erinnern. Eine Kindheit im Nationalsozialismus“ ist ein Film mit den beiden Zeitzeugen und Vereinsmitgliedern Hans Otto Mutschler und Jörg Wollenberg. Und der Neustädter Filmemacher Jens Westen hat ein Videotagebuch produziert.
Vortrag am 22. August über den Publizisten Erich Mühsam
Bereits am jetzigen Sonntag, 22. August, lädt die Gedenkstätte zu einem Vortrag ein: Um 15 Uhr referieren Lienhard und Gunda Böhning als Vorsitzende der Erich-Mühsam-Gesellschaft Lübeck über den Publizisten, Schriftsteller und Anarchisten Erich Mühsam. In der Nacht des Reichstagsbrandes 1933 verhafteten ihn die Nationalsozialisten. Am 10. Juli 1934 haben ihn Angehörige der SS-Wachmannschaft im KZ Oranienburg ermordet. Interessierte müssen sich unter Telefon 04525 493 060 oder per E-Mail an gedenkstaetteahrensboek@t-online.de anmelden. Die Gedenkstätte Ahrensbök ist dienstags bis freitags von 9 bis 13 Uhr und jeden Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Nähere Infos online auf www.gedenkstaetteahrensboek.de.
Volker Graap
Der neue Vorstand des Trägervereins der Gedenkstätte Ahrensbök vor dem Ausstellungshaus (von links): Sven Michael Veit, Ursula Krause, Daniel Hettwich und Ingaburgh Klatt. (Foto: hfr)