Wildblumenwiese am Gustav-Radbruch-Platz unterstützt Artenvielfalt und Wildbienenbestand
in ständiges Summen und Brummen ist an der neuen Wildblumenwiese auf dem Gustav-Radbruch-Platz zu hören: Von der Bürgerschaft als Ausgleichsfläche für die ehemalige Wildblumenwiese am Drehbrückenplatz beschlossen, wurde ein Betonbecken abgerissen. Gemeinsam mit Christa Fischer und der Initiative Wildblumen in Lübeck ließ der Bereich Stadtgrün und Verkehr eine bunt blühende Wiese entstehen.
Die Bildende Künstlerin strahlt: „Die Blüh- und Farbaspekte wandeln sich von Woche zu Woche.“ Zudem freut sie sich, dass die Insekten die duftende Einladung zur Nahrungsaufnahme in großer Anzahl annehmen. „Die üppigen blauen, lila und gelben Blüten sind fast vergangen. Jetzt leuchtet es auf der Wiese vorrangig in weiß, rosa und gelb“, so die Gründerin der Initiative Wildblumen in der Stadt. Wiesenflockenblume, Hornschotenklee, Wilde Möhre und Wilde Malve, Kleinköpfiger Pippau, Kornblume, Natternkopf, Ochsenzunge, Heide- und Karthäusernelke, Königskerze, Schafgarbe bis hin zu Wiesensalbei – es gibt für Passanten viel zu entdecken.
„Doch die Wildblumen sind nicht für die Blumenvase gedacht“, so Christa Fischer. In den vergangenen Jahrzehnten hat sie eine Vielzahl von Umweltvereinen mitbegründet und ist im Vorstand des BUND aktiv. Oft arbeitet die preisgekrönte Wildblumen-Expertin der Stadt in Kooperation mit Ingrid Bauer vom Projekt Essbare Stadt Lübeck und mit Heinz Egleder vom Verein Hanse-Obst. „Es ist mir seit den 80er Jahren eine Herzensangelegenheit, bedrohte Wildblumen wieder im Stadtgebiet zu etablieren“, sagt sie weiter.
Insekten im Anflug auf heimische Wildblüten
Gemeinsam mit wechselnden Helfern und häufig mit tatkräftigen Mitarbeitern der Entsorgungsbetriebe hat sie seit 1999 mehr als 20 Wildblumenflächen in Lübeck eingesät und betreut, immer in Absprache mit den jeweiligen Leitern im Bereich Stadtgrün. „2019 durfte ich als Projektleiterin von ,Wildblumen in der Stadt’ die dauerhaft erfolgreichsten 30 Wildblumenarten auflisten. Birk Wörmann vom Bereich Stadtgrün hat diese bei Rieger-Hofmann zusammengestellte Mischung dann am Radbruch-Platz von einer Lübecker Gartenbaufirma einsäen lassen“, freut sich die Expertin über die Zusammenarbeit. Als im letzten Herbst die Einsaat zum Teil recht lückenhaft aufging, machte sie selbst wie schon oft landesweit erprobt eine Nachsaat mit Arten, die für den sandigen Boden geeignet sind. Mit dabei Natternkopf, Ochsenzunge, Königskerzen, Malve und Wundklee.
Auch samenreiche Problemkräuter gibt es immer wieder. Oft jätet Christa Fischer Großblättrigen Ampfer, Ackerkratzdistel, Schmalblättriges Greiskraut, Beifuß oder Gewöhnliche Waldrebe, die zum Teil giftig sind und sich stark ausbreiten. „Unterstützung ist immer herzlich willkommen, auch zum Samensammeln und für die Einsaat in Lücken des Pflanzenbestandes“, freut sich die Wildblumenexpertin über Interessierte, die helfen möchten. Monika Poppe-Albrecht
Die Führung „Anlage einer Wildblumenwiese und Problemkräuter“ mit Christa Fischer am Gustav-Radbruch-Platz findet am Sonntag, 1. August, ab 11 Uhr statt Sie entfällt bei Starkregen oder großer Hitze.
Wildblumen am Gustav-Radbruch-Platz: Christa Fischer freut sich über die Artenvielfalt auf der Wildblumenwiese. Foto: Poppe-Albrecht