Eine neu gegründete Initiative will den Radverkehr in Lübeck attraktiver und sicherer machen. Dafür möchten die Macher einen Bürgerentscheid erreichen. Denn in die Lübecker Verkehrspolitik soll frischer Wind kommen.
Radwege in Lübeck in schlechtem Zustand
Eigentlich ist in Lübeck alles gut mit dem Fahrrad erreichbar. Doch der Zustand des Radwegenetzes und mangelnde Sicherheit an vielen Stellen hält wohl viele Leute davon ab. Immer wieder kommt es in Lübeck zu Unfällen, bei denen Radfahrer schwer verletzt werden. Das will die Initiative „Radentscheid Lübeck“ nun ändern. Die Macher – passionierte Radler – wollen einen Bürgerentscheid anregen, um das Radfahren in der Hansestadt attraktiver zu machen.
Die Forderungen des „Radentscheid Lübeck“
Unter anderem fordern die Macher den Ausbau des Radroutennetzes und zudem ganzjährige Sicherheit für die Radwege. Außerdem sollte Lübeck mehr Fläche für den Ausbau von Fuß- und Radwegen zur Verfügung stellen. Gegebenenfalls auch zu Lasten des Auto-Verkehres. Ebenfalls auf der Forderungsliste: Erhöhung der Sicherheit an Kreuzungen und mehr Fahrradstellplätze im gesamten Stadtgebiet. Zudem sollte die Stadt die Bevölkerung besser über das richtige Verhalten im Straßenverkehr aufklären.
Politik aus den Neunzigerjahren
Die Initiative „Radentscheid Lübeck“ will nun frischen Wind auf die Lübecker Straßen bringen. Und das ist auch nötig: Denn die Pläne zum Radverkehrsnetz in Lübeck stammen zum Teil noch aus den Neunzigerjahren. Den sogenannten „Radentscheid“ gebe es in Deutschland bereits 45 Mal in verschiedenen Städten, so die Organisatoren.
Macher rechnen mit viel Zuspruch
Jetzt geht die Unterschriftensammlung los
Nun soll auch in Lübeck die Unterschriftensammlung starten. 8000 müssen es innerhalb eines halben Jahres werden, damit der Bürgerentscheid anlaufen kann. Wenn die Corona-Lage es zulässt, will die Initiative Unterschriften direkt auf der Straße sammeln und außerdem Listen in Geschäften auslegen. Auf der Website radentscheid-luebeck.de sollen Sammelstellen hinterlegt werden. Mitmachen können wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren. Oliver Pries
Foto: Lutz Roeßler