Die Außengastronomie in Teilen Schleswig-Holsteins kann ab Montag, 12. April, wieder öffnen. Verbunden mit den Corona-Lockerungen sind aber strenge Auflagen. So dürfen sich maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen.
Öffnung der Außengastronomie bei Inzidenz unter 100
In seinem Perspektivplan Schleswig-Holstein hatte Ministerpräsident Daniel Günther Lockerungen für die Gastronomie in Aussicht gestellt. Voraussetzung: Die Corona-Inzidenz liegt dauerhaft unter 100. Das ist in einigen Teilen Schleswig-Holstein – zum Beispiel in Lübeck und in Ostholstein – der Fall. Deswegen soll in Kreisen mit niedrigen Corona-Fallzahlen die Außengastronomie ab Montag, 12. April, wieder öffnen können.
Maximal zwei Haushalte
Doch die Auflagen für Gastronomen und Gäste sind hoch. Es dürfen sich maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen, Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt. Von diesen Gästen müssen die Gastronomen die Kontaktdaten erheben, Abstände müssen gewährleistet sein. Die Masken dürfen am Tisch abgenommen werden. Außerdem rät Tourismusminister Bernd Buchholz den Gastro-Gästen, sich vor dem Kneipen- oder Restaurantbesuch auf Corona testen zu lasen. Eine Pflicht dazu besteht aber nicht.
In Segeberg und Pinneberg bleibt die Gastro geschlossen
Die Öffnung der Außengastronomie in Schleswig-Holstein ist nur dort möglich, wo die Corona-Inzidenz unter 100 liegt. Weiterhin geschlossen bleibt die Gastro deswegen in den Kreisen Segeberg und Pinneberg sowie in der kreisfreien Stadt Neumünster. Dort müsse die Situation weiter beobachtet werden, sagt das Land.
„Richtiges Signal.“
„Wir finden das Signal an die Tourismuswirtschaft, dass die Außengastronomie öffnen kann, richtig und auch verantwortbar. Die Orte und Gastronomen verfügen über die nötigen Abstands- und Hygienekonzepte, die bereits im Vorjahr professionell erarbeitet worden sind. Auch wir haben das Ganze mit unserem Tourismuskodex begleitet und flankiert“, sagt Katja Lauritzen, die Geschäftsführerin des Ostsee-Holstein-Tourismus e.V..
Niederegger und Junge öffnen Außengastronomie
„Wir wollen am Montag gerne starten“, sagt Kathrin Gaebel, Pressesprecherin von Niederegger in Lübeck. Das Traditionsunternehmen öffnet deshalb am kommenden Montag die Außengastronomie auf dem Lübecker Markt und in der Vorderreihe in Travemünde. Das terminliche Hin und Her habe auch Niederegger vor große Herausforderungen gestellt, so Kathrin Gaebel. Aber nun soll es losgehen: Die Bestuhlung steht bereit. Kunden müssen über die Luca-App oder auf Papier die Kontaktdaten hinterlassen. Die Luca-App wird ab Montag auch bei der Bäckerei Junge zum Einsatz kommen. „Wo es möglich ist, öffnen wir die Außengastronomie der Filialen“, sagt Junge-Pressesprecher Gerd Hofrichter. Auch in dem Unternehmen habe man sich die Frage stellen müssen: „Lohnt sich das eigentlich?“, so Hofrichter.
In Eutin wird geöffnet und beobachtet
„Das ist ein Schritt in die richtige Richtung“, findet auch der Eutiner Bäcker Hans-Peter Klausberger. Mit Vorsichtsmaßnahmen sei die Ansteckungsgefahr draußen relativ gering. Der Betrieb will die Außengastronomie im Kulturcafé am Markt und in der Filiale bei Famila jetzt in kleinem Rahmen wieder öffnen. Abwarten und beobachten ist zunächst die Maxime von Brauhaus-Chef Marcus Gutzeit. „Die Ankündigung hat uns überrascht. Wir machen noch nicht auf und schauen uns erst einmal die wettertechnische Lage und die Situation in Berlin an“, sagt der Eutiner Gastronom. Am 12. April beraten schließlich wieder die Ministerpräsidenten mit der Bundesregierung – ein erneuter Lockdown ist da nicht ausgeschlossen. „Eine Öffnung muss auch Sinn machen“, so Gutzeit. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, ist das Brauhaus vielleicht schon Ende der Woche mit dabei. Oliver Pries / Volker Graap
Das wurde auch sowas von Zeit. Die Gastronomen waren schon im letzten Jahr gut vorbereitet. Deren Betriebe zu schließen, war einer von vielen Fehlern! Hoffentlich knickt unser Ministerpräsident dieses Mal nicht vor Berlin ein und hält an der Öffnungsperspektive fest!