Es gibt Pläne für ein neues Theater in Travemünde. Kultur-Aktivist Wolfgang Hovestädt will die Kulturbühne Travemünde wiederbeleben. Er hat die Lübecker Politik um Unterstützung für sein Vorhaben gebeten. Nun muss die Bürgerschaft entscheiden.
Kulturbühne soll wiederbelebt werden
In der Kulturszene Travemünde ist Wolfgang Hovestädt kein Unbekannter. Er hat bis 2017 die Kulturbühne Travemünde betrieben. Außerdem veranstaltete Hovestädt einen Weihnachtszirkus im Seebad, um den es im Nachgang mächtig Streit gab. Nun plant er ein neues Theater für Travemünde. Geht es nach ihm, soll es in einem Spiegelzelt auf dem Leuchtenfeld entstehen.
Theater in Travemünde soll Ende 2021 stehen
Wenn wieder mehr Touristen nach Travemünde kommen, müsse man auch das kulturelle Angebot verstärken, findet Hovestädt. Gegen Ende des Jahres 2021 sollte es deswegen ein Theaterangebot im Ostseebad geben. Nach Hovestädts Plänen könnte ein sogenanntes Spiegelzelt auf dem Leuchtenfeld so ein Theater beherbergen. Ein Spiegelzelt ist eine transportable Veranstaltungshalle, die an ein Zirkuszelt erinnert. In der Summe schätzt der Organisator die Kosten auf rund 500.000 Euro.
Wie soll das Theater finanziert werden?
Finanzieren möchte der Kultur-Aktivist sein Theater durch den „Freundeskreis Kulturbühne Travemünde“, in dem nach Hovestädts Angaben 150 Personen aktiv sind. Außerdem hat Hovestädt „Erfolg versprechenden Kontakt“ zu einem potenziellen Geldgeber hergestellt, sagt er. Einen Namen will er aber noch nicht nennen.
Unterstützung der Pläne durch die Bauverwaltung?
Um seine Pläne in die Tat umzusetzen, hat Hovestädt die Partei Bürger für Lübeck (BfL) ins Boot geholt. Bereits in der Dezember-Sitzung der Bürgerschaft wollten die BfL einen entsprechenden Antrag einbringe. Darin wird Bürgermeister Jan Lindenau beauftragt, mögliche Areale in Travemünde aufzuzeigen. Weil er das Theater dauerhaft errichten will, benötigt Hovestädt nämlich die Unterstützung der Bauverwaltung. Doch wegen anderer Themen wurde der Antrag vertagt. „Ich hoffe, dass der Antrag in der März-Sitzung auf den Tisch kommt“, so Wolfgang Hovestädt.
SPD und Grüne lehnen Unterstützung ab
Allerdings ist der Erfolg des Antrags zweifelhaft. Denn sowohl die SPD als auch die Grünen haben sich dagegen ausgesprochen. Die SPD findet die Pläne zu aufwendig, heißt es in einer Stellungnahme, die dem Wochenspiegel vorliegt. Die Lübecker FDP hingegen hat ihre Zustimmung signalisiert. Die Suche nach einem geeigneten Standort sei nicht Sache der Stadt, kommentieren dagegen die Grünen. Die Partei verweist Wolfgang Hovestädt an die LTM. Lübecks Tourismuschef Christian Martin Lukas wollte die Pläne aber nicht kommentieren. Oliver Pries
Grafik: Hovestädt, Foto: LN-Archiv