Kirchenkreis will Plattform schaffen, über die Menschen per Telefon miteinander ins Gespräch kommen
Der Plausch mit dem Nachbarn, die Begegnung beim Kirchenkaffee, das Gespräch am Tresen: In Zeiten von Corona fehlt wegen der Kontaktbeschränkungen vielen Menschen der Austausch mit anderen. „Es sind oft Menschen, die keine seelsorglichen Anliegen haben, sondern einfach nur plaudern möchten“, sagt Pastorin Kirsten Rasmussen vom Kirchenkreis Ostholstein. Sie will eine Plattform schaffen, damit Menschen miteinander ins Gespräch kommen – und zwar per Telefon. „Kurzer Draht statt lange Leitung“ lautet der Titel ihres Projekts.
Und so funktioniert es: Interessierte melden sich per E-Mail an kirsten.rasmussen@kk-oh.de oder Post bei Pastorin Kirsten Rasmussen (c/o Evangelisches Zentrum, Schloßstraße 13, 23701 Eutin) und teilen ihre Anschrift und Telefonnummer mit. Die Pastorin bringt dann einen Anmeldebogen, ein paar „Spielregeln“, eine Einverständniserklärung zur Weitergabe der Kontaktdaten und einen frankierten Rückumschlag auf den Weg. Außerdem gehört noch als Anregung eine Karte mit möglichen Gesprächsthemen dazu, weil so ein Telefonat mit einem fremden Menschen vielleicht gerade am Anfang ein bisschen schwer ist.
Datenschutz ist bei der Telefonvermittlung wichtig
Weitergegeben werden nur Name und Telefonnummer der Kontaktperson, keine Anschrift. „Wir geben auf gar keinen Fall Adressen weiter. Es soll ein reiner Telefonkontakt sein“, so Rasmussen. Auch die Teilnehmenden sind aufgefordert, mit ihren persönlichen Daten sehr zurückhaltend umzugehen, um Missbrauch zu vermeiden. Wann, wie oft und wie lange die einander zugeteilten Gesprächspartner miteinander telefonieren, machen die Betreffenden unter sich aus. Pastorin Rasmussen schlägt für die ersten Gespräche ein halbstündiges Gespräch pro Woche vor. Spätestens am 15. Juli soll das Vermittlungsprojekt beendet sein.
Das Alter spielt bei dem Projekt keine Rolle, im Gegenteil: „Es richtet sich wirklich an alle, die Lust haben, regelmäßig für einen gewissen Zeitraum mal mit anderen zu schnacken, um am Ende des Gesprächs ein bisschen vergnügter den Hörer aufzulegen“, so Rasmussen. Und wenn es nach ihr ginge, kämen auf diese Weise Junge, Ältere und Senioren miteinander ins Gespräch. Für die erste Runde melden sich Interessierte bitte bis Ende Februar an, ein späterer Einstieg wäre aber auch noch möglich.
Kontakte übers Telefon gibt es bald in Ostholstein. Foto: KKOH