Robert Wagner, der Bürgermeister der Gemeinde Timmendorfer Strand, muss seinen Stuhl räumen. In einem Bürgerentscheid haben die Abstimmungsberechtigten heute entschieden, dass Wagner nicht länger Verwaltungschef sein soll. 59,6 Prozent stimmten für die Abwahl – und damit gegen Wagner. Seit zwei Jahren ist er Bürgermeister der Gemeinde Timmendorfer Strand.
Abwahl mit 59,6 Prozent
„Soll der im Amt befindliche Bürgermeister vor Ablauf seiner Wahlzeit vorzeitig aus dem Amt entlassen werden?“ Dieser Frage mussten sich heute die Bürger der Gemeinde Timmendorfer Strand stellen. 7545 Einwohner waren aufgerufen, über ihren derzeitigen Verwaltungschef zu entscheiden. Damit der Bürgerentscheid Gültigkeit hat, mussten mindestens 20 Prozent der Wahlberechtigten abstimmen, also mindestens 1509 Menschen. Fast 4000 Menschen ließen sich die Entscheidung trotz der Corona-Pandemie nicht nehmen.
Streit um Timmendorfs Bürgermeister
Wagner war in die Kritik geraten. Ihm wurde schlechter Stil bei der Führung seiner Mitarbeiter vorgeworfen, außerdem soll er seine Kompetenzen überschritten haben, unter anderem bei der umstrittenen Baugenehmigung für die Fisch-Kette Gosch in Niendorf. Nachdem der Versuch eines Abwahlverfahrens in der Gemeindevertretung gescheitert war, hatte sich im Sommer eine Initiative gegründet, die den heutigen Bürgerentscheid angeregt hat. Nachdem Wagner versucht hatte, den Termin aussetzen zu lassen, hatte das Verwaltungsgericht in Schleswig erst am Donnerstag entschieden, dass die Abstimmung stattfinden darf. Zuletzt hatten sich die Gegner – also Bürgermeister Wagner und ein Parteibündnis, das sich gegen ihn ausgesprochen hatte – öffentlich gestritten.
Wahlbeteiligung bei 52 Prozent
Die Wahlbeteiligung bei diesem Bürgerentscheid lag bei rund 52 Prozent. Hier geht es zum Endergebnis der Abstimmung auf der Seite der Gemeinde Timmendorfer Strand. Gegen die Abwahl Wagners stimmten 40,4 Prozent der Abstimmungsberechtigten. Oliver Pries
Foto: Lutz Roeßler
Timmendorfer Strand bleibt ein Nest von Intriegen. Eigennutz. Ich hoffe Herr Wagner erkennt, dass die Bevölkerung ihn zu 40 % schätzt. Statt die Kohle im einstweiligen Ruhestand zu genießen einfach noch mal antreten! Mal sehen welche Gemeindevertreter nun meinen den Bürgermeister machen zu können! Netter Versorgungsposten. Zustände wie in Lübeck!