Volle Schulbusse sind Corona-Hotspots. In Lübeck wird darum darüber nachgedacht, den Schulunterricht zeitverzögert starten zu lassen. Dazu gab es in dieser Woche ein Treffen mit Vertretern der Stadt, der Schulen, Schülern und Eltern. Einigen konnte man sich aber offenbar nicht.
Innenstadt am stärksten betroffen
Die Stadtverwaltung saß mit am Tisch, ebenso Vertreter des Stadtverkehrs, die Schulleitungen aller weiterführenden Schulen, Eltern und Schüler. Diskutiert wurde darüber, wie eine Entzerrung des Schulverkehrs erreicht werden kann. Dabei wurde festgestellt, dass die stärksten Schülerströme im Bereich der Innenstadt zu verzeichnen sind. In der City gibt es vier Gymnasien, zwei Berufsschulen und eine Gemeinschaftsschule. Prenski- und Schlözer-Schule liegen außerdem im unmittelbaren Einzugsbereich der Innenstadt.
Mehr Schulbusse sind nicht wirtschaftlich
Nach Angaben der Stadt diskutierte man zwei Lösungsansätze. Mehr Schulbusse einzusetzen ist offenbar nicht wirtschaftlich, ließ der Stadtverkehr wissen. Auch Anfragen bei privaten Busunternehmen hätten keinen Erfolg gebracht, so die Hansestadt. Viele Fahrer der Transportbetrieb sind wegen Corona nämlich offenbar wieder in Kurzarbeit und stehen deshalb nicht zur Verfügung.
Beginnt der Schulunterricht jetzt später?
Der zweite Ansatz sind geänderte Schulanfangszeiten. Das Johanneum praktiziert das schon in verschiedenen Jahrgangsstufen. Laut Stadtverkehr würde bereits eine Verschiebung des Schulstarts von 45 bis 60 Minuten eine große Entlastung in den Schulbussen bringen. Elternvertreter sehen einen früheren Schulstart aber offenbar kritisch. Gibt es deshalb eine Verschiebung nach hinten? Auch das sei schwierig, weil viele Eltern im Schichtdienst arbeiten, heißt es in einer Pressemitteilung.
Schulen beraten sich noch
Eine konkrete Einigung gab es bei dem Treffen offenbar nicht. Jede Schule soll sich zu dem Thema noch einmal intern beraten, so die Pressemitteilung. Der Bereich „Schule und Sport“ werde die Ergebnisse dann abstimmen. Oliver Pries
Foto: Ulf-Kersten Neelsen
Moin, wieso darf der Stadtverkehr hier über Wirtschaftlichkeit während CORONA sprechen ?
Zitat:
„Nach Angaben der Stadt diskutierte man zwei Lösungsansätze. Mehr Schulbusse einzusetzen ist offenbar nicht wirtschaftlich, ließ der Stadtverkehr wissen.“
Hier geht es um die Gesundheit aller Fahrgäste. Zudem wird mit zweierlei Maß gemessen. Ein Lockdown für Gastro , Künstler usw. ist auch nicht wirtschaftlich.
Das kann also kein Grund in einer Pandemie sein. Im Zweifel muss das Land/Stadt für den Defizit aufkommen. ( für die Gesundheit unseren Kinder und uns allen )