Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) fordert mehr Fahrradstraßen in Lübeck. Elf Straßen in der Hansestadt könnten nach den Vorstellungen des ADFC umgebaut werden. Damit entspricht der ADFC den Vorstellungen des Landes Schleswig-Holstein.
30 Prozent der Menschen sollen radfahren
Schleswig-Holstein soll fahrradfreundlicher werden. Das hat Landtag am 24. September beschlossen. Die „Radstrategie Schleswig-Holstein 2030“ verfolgt mehrere Ziele: Der Anteil des Radverkehrs soll in zehn Jahren auf 30 Prozent gesteigert werden, derzeit liegt er bei 13 Prozent. Außerdem sollen Unfallzahlen gesenkt und Schleswig-Holstein zu einem attraktiven Ziel für Radtouristen gemacht werden. An der Ausarbeitung der Strategie war der ADFC nach eigener Aussage maßgeblich beteiligt.
Liste mit elf Fahrradstraße in Lübeck
Für Lübeck hat der Club nun eine Liste von elf Straßen bzw. Routen vorgelegt, die zu Fahrradstraßen umgebaut werden könnten. Die Liste:
1. Lindenstraße – Hanseplatz – Pommersche Straße – Märkische Straße (1,5 km) Teil einer möglichen Verbindung vom Stadtzentrum über St.Lorenz-Süd und Buntekuh nach Moisling mit Umfahrung der beengten und verkehrsreichen Straßen Moislinger Allee und Hansestraße.
2. Eschenburgstraße (800 m) Verlängerung des neuen Radwegs entlang der Travemünder Allee. Attraktive Verbindung vom Zentrum nach Karlshof, Israelsdorf, und Gothmund, außerdem ruhige Alternative zur Travemünder Allee zwischen Zentrum und Herrentunnel.
3. Bergenstraße (390 m) Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Buntekuh mit Vermeidung des unfallträchtigen Ziegeltellers, auch wichtige Schulroute.
4. Brockesstraße (620 m) Anbindung von Vorwerk, den beruflichen Schulen, und dem Gewerbegebiet und den Sportanlagen um die Lohmühle nach St. Lorenz Nord und weiter zum zukünftigen Radschnellweg.
5. Charlottenstraße – Uhlandstraße – Bernd-Notke-Straße (1,2 km) Teil einer Verbindung vom Kanaluferweg und vom Gewerbegebiet Genin zur Wakenitzbrücke und zu den Stadtteilen Marli, Eichholz, und Schlutup.
6. Moltkeplatz – von-Morgen-Straße – Elise-Bartels-Straße (370 m) Ruhige Alternative zur Walderseestraße auf dem Weg vom Zentrum nach Marli in Verbindung mit dem Grünzug entlang der Max-Wartemann-Straße.
7. Wakenitzstraße – Hohelandstraße (910 m) Alternative zur Hüxtertorallee auf dem Weg von der östlichen Altstadt und St. Jürgen-Nord zur Ratzeburger Allee. 8. Kastanienallee – Adalbert-Stifter-Straße – Sudetenstraße (1,1 km) Verbindung von der Ratzeburger Allee (zukünftiger Radschnellweg) zum Mönkhofer Weg (Hochschulen) und zur Dorfstraße (Hochschulstadtteil).
9. Gärtnergasse (1,3 km) Ruhige Quartierzufahrt mit bereits aktuell hoher Fahrradnutzung.
10. Hudestraße – Rehsprung (1,4 km) Verbindung von Dummersdorf ins Zentrum von Kücknitz, auch Schulroute.
11. Rose (760 m) Verbindung in Travemünde von der Vorderreihe zu den Wohngebieten im Norden.
Umfrage zum Radfahren online
Für die Umgestaltung der Strecken könnte es erforderlich werden, die Menge des Autoverkehrs in den entsprechenden Bereichen zu verringern. Auch könnten Einbahnstraßen oder Durchfahrsperren eingerichtet werden. In Einzelfällen müsste auch das Parken eingeschränkt werden, so der ADFC.
Um herauszufinden, wie fahrradfreundlich die Städte sind, führt der ADFC den sogenannten Fahrradklimatest durch. Fahrradfahrer können dort den Zustand ihrer Stadt benoten. 2018 erreichte Lübeck nur die Note „ausreichend“. An der aktuellen Befragung können Interessiete noch bis zum Ende November teilnehmen. Pressemitteilung / Oliver Pries
Foto: Ulf-Kersten Neelsen