Die Investition in das Gymnasium am Mühlenberg beläuft sich auf 29,4 Millionen Euro
Das Wort historisch werde zwar inflationär gebraucht, doch dies sei tatsächlich ein historischer Moment, sagte Bad Schwartaus Bürgermeister Dr. Uwe Brinkmann (parteilos) kurz vor der Vertragsunterzeichnung für den Neubau des Gymnasiums am Mühlenberg (GaM). Coronabedingt fanden sich weniger Gäste aus Verwaltung und Politik sowie Lehrer- und Schülerschaft als für diesen Moment angemessen im Eingangsbereich des GaM ein, um dabeizusein, wenn der Verwaltungschef und Stefan Wulff, Gesellschafter und Geschäftsführer des beauftragten Bauunternehmens Otto Wulff aus Hamburg, ihrer Unterschriften unter den Vertrag setzten. „Es ist die größte Einzelinvestition in der Stadtgeschichte“, sagte Brinkmann über das 29,4 Millionen-Vorhaben. „Schule am Park“ könne der Untertitel für das neue GaM sein, das als „Schulgebäude für die Zukunft“ hinter dem bestehenden Gebäude am Ende des Sportplatzes errichtet werden soll.
Neubau war lange Thema für die Politik
Lange hat die Politik über die Frage GaM-Sanierung oder GaM-Neubau diskutiert. Als er 2016 das Amt des Bürgermeisters übernommen habe, stellte sich ihm die Situation als verfahren dar, so Brinkmann. „Wir standen vor der Frage, ob wir in Zeiten von explodierenden Baukosten ein solches Herkulesprojekt in der Stadt angehen können.“ Gangbar wurde dieser Weg aus Bad Schwartauer Sicht durch eine sogenannte Funktionalausschreibung: Das heißt, man beauftragt einen Generalunternehmer, mit dem ein Festpreis vereinbart wird, mit dem Projekt und nicht wie sonst üblich einzelne Gewerke. Brinkmann dankte den Stadtvertretern, die gemeinsam darum gerungen haben, das beste Ergebnis für den GaM-Neubau zu erreichen. „Jeder Impuls war es wert, gehört zu werden.“
Umbau soll den Schulbetrieb nicht stören
Am Standort für den Neubau entsteht ein dreistöckiger Quaderbau, der sich mit dem verwendeten dunklen Stein optisch an den Mensa-Neubau anlehnt. Wenn man das Schulgebäude betritt, befindet man sich in der Aula, die als Multifunktionsraum gestaltet wird und sich zu einem Innenhof öffnet. Dieser Innenraum kann als erweitertes Freilichtklassenzimmer genutzt werden. Im Erdgeschoss werden sich auch die Räume für die Verwaltung und das Lehrerzimmer sowie ein großer Musikraum befinden. Im ersten und zweiten Obergeschoss werden die Klassenräume untergebracht.
„Wir werden ein Gebäude von hoher Qualität bauen“, versicherte Stefan Wulff. Es freue ihm sehr, dass sein Unternehmen zu dem Wettbewerb um den Schulneubau eingeladen wurde und diesen gewonnen habe. „Wir werden die Baustelle so gut es geht vom Schulbetrieb fernhalten und Maßstäbe setzen.“
Startschuss für das Bauvorhaben soll im Sommer nächsten Jahres sein. Die Fertigstellung muss bis Ende Oktober 2023 erfolgen. So ist es vertraglich vereinbart. ES
Vertragsunterzeichnung für den Neubau des Gymnasiums am Mühlenberg: Bürgermeister Dr. Uwe Brinkmann (re.) mit Architekt Stefan Wulff. Foto: Elke Spieck