Es ist ein einmaliger Blick über Gremsmühlen im Herzen der Holsteinischen Schweiz, der viele Künstler inspiriert hat: die Lohmühle auf Mühlenberg, die Wassermühle an der Schwentine darunter und der Dieksee im Abendrot im Hintergrund. Ein um 1850 entstandenes Gemälde mit diesem Motiv hat die Fielmann AG jetzt der Gemeinde Malente geschenkt. Es soll Teil einer „Galerie der Holsteinischen Schweiz“ werden.
Das Bild stammt vom Hamburger Künstler Wilhelm Heuer
Das Bild stammt vom Hamburger Künstler Wilhelm Heuer (1813-1890), der vor allem als Grafiker von Weltklasse bekannt war. „Als Maler ist er nur selten hervorgetreten – nicht nur deshalb ist dieses Gemälde etwas Außergewöhnliches“, erläutert Jürgen Ostwald, der seit über 20 Jahren in der Ein-Mann-Abteilung der Museumsförderung der Fielmann-Stiftung arbeitet. „Das Motiv hat zwar schon der Eutiner Hofmaler Ludwig Strack früher als Heuer gezeichnet, aber in Öl auf Leinwand zählt dieses Bild zu den ältesten Darstellungen der Holsteinischen Schweiz.“ Ostwald, der regelmäßig Kunstkataloge studiert, hat das Gemälde in einem Kieler Auktionshaus für mehrere Tausend Euro ersteigert.
„Galerie der Holsteinischen Schweiz“ soll aufgebaut werden
Weitere Heuer-Lithografien und viele andere Bilder mit hiesigen Motiven sollen noch folgen. Denn Ostwald hat sich vorgenommen, in Malente eine Art „Galerie der Holsteinischen Schweiz“ mit Kunst aus dem 19. Jahrhundert zu installieren. Darstellungen dieses Landstrichs aus einer Zeit, in der die bürgerliche Lust an der Sommerfrische ihren Anfang nahm und ihre Blüte erreichte.
Gemälde wird im Trauzimmer der Thomsen-Kate aufgehängt
Am Montag übergaben Ostwald und Claudia Freutel, Niederlassungsleiterin der Fielmann-Filiale Eutin, das rare, frisch restaurierte Gemälde an die Malenter Bürgermeister Tanja Rönck. „Wir werden es im Trauzimmer der historischen Thomsen-Kate aufhängen. Dort ist noch Platz für ein paar weitere Bilder“, kündigte die Verwaltungschefin an. Eine Wand dort ziert ein großformatiges Ukleisee-Gemälde des Hamburger Landschaftsmalers Max Kuchel, das Fielmann bereits 2018 Malente gestiftet hatte. „Wir freuen uns dazu beitragen zu können, dass solche einmaligen Bilder für die Öffentlichkeit erhalten bleiben“, so Freutel.
Die Eutiner Fielmann-Filialleiterin Claudia Freutel (rechts) übergab das Heuer-Gemälde am Montag an die Malenter Bürgermeisterin Tanja Rönck. Es soll seinen Platz in der Thomsen-Kate finden. (Foto: Graap)