Thema Beltquerung: Grünes Licht für lärmmedizinisches Gutachten?

Bad Schwartaus Stadtvertreter entscheiden über ein im Bauausschuss vorgestelltes Konzept. Die Kosten liegen bei fast 150?000 Euro

Die Bad Schwartauer Stadtvertreter werden in ihrer Sitzung am morgigen Donnerstag über ein lärmmedizinisches Gutachten bezüglich der Hinterlandanbindung abstimmen. Konzept und Zielsetzung wurden im Bauausschuss präsentiert. Kosten: fast 150?000 Euro. Bad Schwartau will sich mit einem weiteren Gutachten für das Planfeststellungsverfahren im Zuge der festen Fehmarnbeltquerung wappnen und seiner Forderung nach einem sieben Meter tiefen Trog in der Ortsdurchfahrt Nachdruck verleihen. Dem Vernehmen nach ist mit einer klaren Zustimmung der Politik zu rechnen.

Gutachten soll Grundlage für einen Schutzanspruch der Anwohner sein

Über die lärmbedingten Gesundheitsgefährdungen soll ein Team um Prof. Dr. Andreas Seidler, Arbeitsmediziner und Lärmwirkungsforscher an der TU Dresden, Auskunft geben. Das Gutachten soll der Stadt und den vom Bahnlärm betroffenen Bad Schwartauern dazu dienen, den rechtlich geschuldeten Schutzanspruch gegen eine Gefährdung der Gesundheit rechtzeitig geltend machen zu können. Es soll insbesondere die Position der Stadt in einem Klageverfahren stärken.

Wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse über Gesundheitsgefahren wie Schlaganfall- oder Herzinfarktrisiko sollen während der insgesamt rund 15 Monate dauernden Untersuchung konkret auf die Situation in Bad Schwartau angewendet werden, erläuterte Prof. Seidler während der Sitzung des Bauausschusses in der Krummlandhalle. Risiken für Bad Schwartauer, die in Gleisnähe wohnen, sollen berechnet werden.

Ausgang des Gutachtens ist noch ungewiss

„Das ist exklusiv und einmalig, was Sie hier vorhaben“, sagte Seidler Bad Schwartaus Kommunalpolitikern. Mit einem solchen Gutachten könnten Gesundheitsrisiken beziffert und Krankheitslasten berechnet werden. „Wir wissen, aber noch nicht, was bei dem Gutachten rauskommt“, betonte er. Bad Schwartau wird zudem von Dr. Ulrich Storost, ehemaliger Vorsitzender Richter am Bundesverwaltungsgericht, außergerichtlich beraten. Aus seiner Sicht sei ein lärmmedizinisches Gutachten als hilfreich zu erachten, heißt es in einer Stellungnahme. Um Fragen im Zusammenhang mit einem eventuellen Klageverfahren der Stadt oder einzelner besonders betroffener Bürger beantworten zu können, wurde er zu der Sitzung der Stadtverordneten am 24. September eingeladen. Diese beginnt um 18 Uhr in der Ludwig-Jahn-Halle.

Die Sitzung des Bauausschusses fand in der Krummlandhalle statt. Foto: ES

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