Clara Klugmann will Lübeck aufheitern. „Kunst statt cancelled“ nennt sie ihre Aktion, bei der Plakate aufmunternde Botschaften unter die von der Corona-Pandemie geplagte Bevölkerung bringen sollen. Die Aktion startet Ende September in der Lübecker Altstadt.
Plakate sollen Veranstaltungsplakate ersetzen
Die Plakate, die die ausgebildete Kommunikationsdesignerin Clara Klugmann entworfen hat, zeigen starke Tiere und vermitteln starke Botschaften. Ein Bär brüllt „You are worthy of love“ (Du bist es wert, geliebt zu werden), ein Wolf „You are good enough“ (Du bist gut genug). Die 26-jährige Illustratorin, die auch viele Comics zeichnet, möchte ihre Plakate dort aufhängen, wo eigentlich die Poster für Veranstaltungen hängen sollten. Wären nicht die meisten von ihnen wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. „So werden wir nicht dauernd daran erinnert, dass gerade alles ein bisschen traurig ist“, sagt die Künstlerin.
„Wut in etwas Positives verwandeln“
Ausgedacht hat Klugmann sich die Aktion, als sie sich überlegte, was gerade in Lübeck fehlt. Und wie sie das Fehlende mit ihren Fähigkeiten zum Wohl der Bevölkerung der Hansestadt kompensieren kann. „Ich möchte gerne die Wut, die viele von uns gerade mit sich herumtragen, in etwas Positives verwandeln.“ Die starken Tiere schaffen es gut, die menschlichen Wesensarten darzustellen, so Clara Klugmann.
Förderung durch Aktion „Kulturfunke“
Eigentlich wollte Clara Klugmann die A3-Plakate dorthin hängen, wo normalerweise Konzert-Plakate und ähnliche Ankündigungen hängen. Doch das würde zu teuer werden. „Ich versuche jetzt, die Plakate an den Veranstaltungsorten zu hängen.“ Erste Zusagen seien schon da, weitere Veranstalter möchte Clara Klugmann gerne von ihrer Aktion überzeugen. Bei der Possehl-Stiftung hat das schon geklappt: Sie fördert die Plakat-Aktion der Wochenspiegel-Mitarbeiterin mit dem „Kulturfunken“. Damit der Alltag für die Menschen in Lübeck etwas weniger frustrierend ist. Oliver Pries