Die Innenstadtsanierung in Eutin ist in vollem Gang, im Herbst sollen auch erste Aufträge für die Neugestaltung des Marktplatzes ausgeschrieben werden. Doch auf den allerletzten Drücker hat eine Initiative aus Markt-Anliegern und Vertretern der Wirtschaftsvereinigung Eutin (WVE) einen Alternativvorschlag für die Sanierung der Innenfläche des Marktes in die politische Diskussion eingebracht.
Schweizer Firma kann Oberfläche kostengünstig abschleifen
Wie Gastwirt Marcus Gutzeit im Bauausschuss erläuterte, könne eine Schweizer Fachfirma die Oberfläche abschleifen, ohne die Steine aus dem Boden zu holen. „Ich bitte alle Stadtvertreter, den Vorschlag ernsthaft zu prüfen. Wir könnten alle mehr davon haben: Die Sanierung könnte um eine Million Euro günstiger werden und die Bauzeit könnte sich um ein Jahr verringern“, so Gutzeits Appell an die Politik. Er räumte ein, dass noch ein paar Probleme zu klären seien – darunter die Frage, ob bei einer Umplanung ein Verlust von Fördermitteln drohe.
„Eine solche Methode zur Marktsanierung möglich ist und funktioniert“
Bürgermeister Carsten Behnk stellte fest, dass dieser Vorschlag „keinen Bremseffekt in der Verwaltung“ auslöse. „Unser Auftrag ist glasklar: Die Neugestaltung ist definiert, wir setzen die Beschlüsse um und stehen kurz davor, Aufträge auszuschreiben.“ Heinz Lange von der FWE betonte, dass ein Beschluss nur solange gelte, bis es einen neuen Beschluss gebe. „Wir sagen schon lange, dass eine solche Methode zur Marktsanierung möglich ist und funktioniert. In Zeiten der Corona-Krise wird das Land nichts gegen eine wirtschaftlichere Lösung haben“, prognostizierte Lange.
Probe-Arbeit würde 10 000 Euro kosten
Matthias Rachfahl von der CDU sagte, seine Fraktion nehme die Idee ernst, aber es gebe feste Abläufe: „In der Bauausschusssitzung im September müssen konkrete Anträge stellt und klare Prüfaufträge formuliert werden. Wir müssen die Dinge aber auch hinterfragen: Reden wir bei Anwendung der Sanierungsalternative noch von der Umsetzung der Wettbewerbsidee zur Neugestaltung des Marktes oder über eine Ausbesserung?“. Um die Stadtvertreter von der Methode zu überzeugen, bietet das Bauunternehmen aus der Schweiz an, eine 25 Quadratmeter große Fläche auf dem Markt zur Probe zu bearbeiten. Kostenpunkt: 10?000 Euro. „Die WVE würde 5000 Euro davon übernehmen“, bot Gutzeit an.
Ausschuss bestätigt den Beschluss zu Wasserspielen
Was jedenfalls definitiv feststeht ist, dass der Marktbrunnen seinen Platz räumen muss. Stattdessen wird ein Fontänenfeld in Höhe das Brauhauses gebaut. Dieser Beschluss wurde noch einmal von der Ausschussmehrheit bestätigt – CDU und Grüne wollen die Wasserspiele nicht zur Diskussion stellen. Der von FDP und SPD favorisierte Erhalt des Brunnens bzw. die Verlegung der Fontänen an den alten Brunnenstandort wurde abgelehnt. Vg
Die neuen Wasserspiele auf dem Marktplatz sind vor dem Bereich geplant, die das Brauhaus mit Sondergenehmigung für die Außengastronomie nutzt. Sind da Konflikte vorprogrammiert? (Foto: Graap)