Planungsausschuss tagt in der Großsporthalle
Bekommt Stockelsdorf ein eigenes öffentliches W-Lan-Netz? Mit dem einstimmigen Beschluss vom 13. November 2018 hat die Gemeinde im Auftrag der Politik die Erstellung einer Kostenschätzung beauftragt. Nun wird das Thema im kommenden Planungsausschuss am Montag, 24. August, ab 17 Uhr in der Großsporthalle Rensefelder Weg erneut thematisiert.
„Ich selbst habe ja auch schon vom öffentlichen W-Lan profitiert“, erklärt Bürgermeisterin Julia Samtleben, die während ihrer Wahlkampftouren den Lübecker Freifunk nutzte. Mittlerweile seien aber die Mobilfunkgeräte mit immer größerem Datenvolumen ausgestattet, sodass viele Bürger nicht mehr so dringend auf ein öffentliches W-Lan-Netz angewiesen sind.
Hotspots brauchen möglicherweise auch ein Sicherheitskonzept
„Der Beschluss seinerzeit war sehr offen gefasst“, sagt die Verwaltungschefin und erklärt an einem Beispiel: „Der Beschluss sagt ‚baut ein Haus‘ aber nicht ‚baut ein Einfamilienhaus, einen Bungalow oder ein Reihenhaus‘.“ Wenn irgendwo im Ortszentrum ein Hotspot aufgebaut werden soll, müsse auch geklärt werden, ob es ein Sicherheitskonzept braucht beispielsweise wegen rechtswidriger Inhalte, oder ob Datenschutzrichtlinien beachtet werden müssen.
„Ich glaube, das hat nicht mehr ganz so hohe Priorität“, meint Julia Samtleben. „Mir persönlich ist es wichtiger, dass die Verwaltung digitalisiert wird und dass die Schulen ans Netz kommen.“ Zum Ende der Herbstferien soll die Gerhard-Hauptmann-Schule ans Netz gehen, für die Erich-Kästner-Schule sind vorerst mobile Accesspoints angedacht, das Konzept soll in der kommenden Woche den Lehren vorgestellt werden.
Entscheidung noch nicht gefallen
Gleichwohl ist sie als Verwaltungschefin natürlich durch den Beschluss verpflichtet, in diesem Bereich tätig zu sein. „Wir haben ja auch schon einige Vorarbeiten dazu erledigt. Und natürlich hat so ein offenes W-Lan auch eine gewisse soziale Komponente.“ Nicht jeder könne sich einen teuren Internetanschluss oder einen Mobilfunkvertrag mit hohem Datenvolumen leisten. Wie weiter vorgegangen werden soll, das wird dann nach dem Sachstandsbericht erörtert.
Ist öffentliches W-Lan eigentlich noch zeitgemäß? Foto: Anja Hötzsch