Bund, Land, Stadt und drei Stiftungen finanzieren die 8,5 Millionen teure Umbaumaßnahme
Nach rund sechs Jahren ist die Sanierung der Carlebach-Synagoge in Lübeck fast abgeschlossen. Aufgrund der Corona-Pandemie musste der Einbau der Sakralmöbel im März verschoben werden, da die israelischen Handwerker nicht einreisen konnten. Dies wird nun nachgeholt: Unter der fachkundigen Anleitung eines Ingenieurs aus dem Kibbuz Lavi per Live-Stream wurden die Sakralmöbel von englischen Tischlern eingebaut.
Drei Tischler aus England beendeten den Einbau des Thoraschrein, der Bima, eines Tisch mit Podest, der zum Verlesen der Thorarolle dient, des Rednerpults Lecter sowie der Gebetsbänke mit Ablage. Bautechnisch ist die Sanierung damit abgeschlossen.
Konzeptionell wird die Gesamtmaßnahme mit der für das nächste Jahr geplanten Ausstellungseröffnung zur Synagoge und dem jüdischen Leben in Lübeck vollendet. Die Kosten der insgesamt rund 8,5 Millionen teuren Umbau- und Sanierungsmaßnahme tragen Bund, Land, Stadt sowie drei Stiftungen.
„Ein langer Weg mit einem wunderbaren Ergebnis. Mit dem Einbau der Sakralmöbel wird die Sanierung der Lübecker Synagoge vollendet. Ich danke allen Beteiligten, die zum Gelingen dieses bedeutenden Projektes beigetragen haben“, sagte Bürgermeister Jan Lindenau anlässlich der letzten Bautätigkeiten.
Die Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Lübeck, insbesondere die ältere Generation, sind sehr froh, dass die Zeiten der Gottesdienste im Keller vorbei sind: „Endlich können wir die Gottesdienste in der renovierten, mit wunderschönen sakralen Möbeln ausgestatteten Gebetshalle durchführen. Wir sind dem Architekturbüro SBS unter der Leitung des Architekten Thomas Schröder-Berkentien sehr dankbar für seine aktive Mitwirkung und Unterstützung bei der Realisierung der Sakraleinrichtung nach dem historischen Vorbild.“
Architekt Thomas Schröder-Berkentien (v. li.), Bürgermeister Jan Lindenau und Rabbiner Natan Grinbeg in der sanierten Carlebach-Synagoge. Foto: Hansestadt Lübeck