Müll und Corona: Strenge Kontrollen in Travemünde angekündigt

Müll und kein Corona-Abstand

Der Ordnungsdienst der Hansestadt Lübeck, die Polizei und der Sicherheitsdienst des Kurbetriebes Travemünde haben strenge Kontrollen im Ostseebad angekündigt. Hintergrund sind die Vermüllung des Strandes in Travemünde sowie nicht eingehaltene Corona-Abstandsregeln. Deswegen wurden bereits am vergangenen Wochenende zahlreiche Verwarnungen ausgesprochen.

250 Verwarnungen in Travemünde

250 kostenpflichtige Verwarnungen seien am vergangenen Wochenende ausgesprochen worden, teilt die Hansestadt Lübeck mit. Verwarnungen wegen Verstoß gegen die Corona-Regeln, wegen Falschparkens, unerlaubten Grillens, wegen Urinierens in der Öffentlichkeit oder illegale Müllentsorgung. Zwölf Autos ließ die Hansestadt abschleppen. Das alles am Abend des 8. August, eines Sonnabends.

Nicht so schlimm wie in anderen Ostseebädern

Viel Arbeit für die Ordnungskräfte. Bereits zum vergangenen Wochenende sei deshalb ein „deutlich höherer Personaleinsatz“ geleistet worden. Travemündes Kurdirektor Uwe Kirchhoff relativiert: „Im Vergleich zu den Berichten über die Lage in anderen Ostseebädern war die Lage in Travemünde für den gewaltigen Besucherandrang entspannter. Wer Abstand halten wollte, hatte zu jeder Zeit am Strand die Möglichkeit dazu. Dennoch kam es auch in Travemünde an einigen Strandabschnitten und den unmittelbar vorgelagerten Straßen zu Verkehrsverstößen und zu Problemen mit illegal entsorgtem Müll. Immerhin: Nahezu alle ermahnten und verwarnten Personen zeigten sich einsichtig.“

Appell von Bürgermeister Jan Lindenau

„Ich rufe alle auf, sich mit Respekt zu begegnen und auch weiterhin die Abstandsregeln einzuhalten. Auch an den kommenden Wochenenden werden wir verstärkt Kontrollen durchführen“, kündigt Bürgermeister Jan Lindenau an. „Wir freuen uns, dass wir trotz der besonderen Situation den Lübecker und unseren Gästen ein Stück Urlaub am Strand und Meer schenken können. Gleichzeitig zeigt das bisher ruhige Infektionsgeschehen in Lübeck, dass die ergriffenen Kontrollmaßnahmen und Hygienekonzepte greifen und wir auf den Besucherandrang gut vorbereitet sind.“

Mehr Mülltonnen

Der Kurbetrieb will nun auch 40 zusätzliche Abfallbehälter am Strand aufstellen und „die Reinigungsintervalle optimieren“. Dafür sollen mehr Arbeitskräfte eingesetzt werden. Innensenator Ludger Hinsen appelliert an die Eigenverantwortung der Bürger: „Jeder kann verhindern, dass Müll zum Ärgernis wird. Nach der Devise ,Bring’s mit, nimm’s mit‘ kann jeder zum Umweltschutz beitragen.

CDU: Grünstrand sollte kostenpflichtig werden

Die Lübecker CDU fordert, den Travemünder Grünstrand kostenpflichtig zu machen, um der Verwahrlosung entgegenzuwirken. Der Strand würde immer mehr zur Partyzone, Anwohner würden über Lärm bis in die Morgenstunden klagen, so die CDU in einer Pressemitteilung. „Nach einem Wochenende liegt die
gesamte Anlage voller Müll, die installierten Mülltonnen sind überfüllt“, klagt Jochen Mauritz, der für die CDU in der Bürgerschaft sitzt. „Wir fordern deshalb für ortsfremde Besucher eine Gebühr für die Nutzung des Grünstrands, um eine regelmäßigere Müllentsorgung und auch Sicherheitspersonal zu finanzieren. An den verbleibenden Sommer-Wochenenden müssen auch in den Nachtstunden Kontrollen stattfinden.“ Die Verwaltung würde den Vorschlag prüfen. PM / Oliver Pries

Foto: Holger Kröger

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