Foodsaver bewahren Lebensmittel vor der Mülltonne – jeder darf geben und nehmen
Jetzt gibt es ihn auch in Kücknitz: einen Fairteiler-Schrank für Lebensmittel. Die Initiative geht auf Sönke Baum zurück, der über die Fairteiler-Schränke von den Foodsavern gelesen hatten. Mit Pastor Albrecht Martins von der Kirchengemeinde wollte er so einen Schrank auch nach Kücknitz holen.
„Eine Anfrage beim Verein Foodsaver ergab jedoch, dass diese keine Kapazitäten hatten, um die Aktion auch hierher auszuweiten“, erzählt der Pastor. Erst nachdem sich Sönke Baum, Bodo Blümel und Christiane Köhne bereit erklärt hatten, sich vor Ort um den Schrank zu kümmern, konnte das Projekt starten. Der Schrank wurde von Exeo gefertigt, Baum hat ihn für Kücknitz gestaltet.
Ein Standort war schnell gefunden
Gut geschützt unter zwei Bäumen steht der Schrank nun sicher an der Nordseite des Kichenforums Alte Post auf dem Grundstück der Kirchengemeinde im Straßenfeld. „Bei der Wahl des Standortes war wichtig, dass er öffentlich zugänglich ist und dass er gut geschützt ist“, so Martins. „Er ist auch weit genug weg von der Ausgabestelle der Tafel und nicht zu öffentlich, wie es auf dem Kirchplatz wäre.“
„Wir stellen eine Ergänzung zur Tafel dar“, betont Bodo Blümel. Er organisiert die Abholungen bei den örtlichen Geschäften, mit denen Kooperationen bestehen. „Da war Aufklärungsarbeit nötig, weil die Tafel uns als Konkurrenz sah.“ Mittlerweile sind die Wogen der Aufregung aber geglättet.
Die Foodsaver finden Anklang in Lübeck
2014 sind die Foodsaver mit 20 Leuten in Lübeck gestartet, Blümel hat die Idee aus Hamburg mitgebracht. Hintergrund ist, dass zu viele Lebensmittel einfach weggeworfen werden, obwohl sie noch verwendbar sind. „Mittlerweile sind es 400 bis 500 Leute hier in Lübeck. Wichtig ist es, zuverlässige Leute für die Betreuung zu finden. Das ist immer der erste Schritt.“ So war es auch in Kücknitz.
Im Fairteiler-Schrank kann jeder, der Lebensmittel übrig hat, diese einfach hineinlegen. Die können auch aus dem eigenen Garten stammen. Ebenso kann sich dort jeder bedienen. Die Regeln sind auf der Innenseite der Tür angeschlagen. So dürfen beispielsweise keine Molkereiprodukte hineingelegt werden, weil es keine Kühlung gibt, oder loses Brot. Gern gesehen sind weitere Unterstützer. Mehr unter www.foodsharing.de.
Gut geschützt unter zwei großen Bäumen steht der neue Fairteiler-Schrank in Kücknitz. Bodo Blümel (v.l.), Sönke Baum und Christiane Köhne kümmern sich um die Instandhaltung, Pastor Albrecht Martins ist für die Kirchengemeinde mit dabei. Foto: Anja Hötzsch