Zwei Männer, viele Aufgaben: Seit einigen Monaten zeigt das neue Duo vom kommunalen Ordnungsdienst Präsenz auf den Straßen Eutins. „Die Bürger registrieren, dass sie vor Ort sind, und sprechen sie vielfach an. Beide Mitarbeiter sind gut vorgebildete Fachkräfte und nehmen die Beschwerden und Anregungen der Einwohner erst“, betont Ordnungsamtsleiterin Julia Lunau.
„Man hat viel mit Menschen zu tun – das macht Spaß“
Die Gesichter des Ordnungsdienstes sind Tobias Kickartz (40) und sein 34-jähriger Kollege, der aus persönlichen Gründen seinen Namen nicht so gerne in der Zeitung liest. Zuvor war er Teamleiter der Mobilen Unterstützungsgruppe der DB Sicherheit der Deutschen Bahn AG in Hamburg und weiß, dass die Ärgernisse in der Kleinstadt Eutin zum Glück nicht mit den Großstadt-Problemen zu vergleichen sind. Ähnlich sieht das Tobias Kickartz, der ausgebildete Fachkraft für Schutz und Sicherheit ist und bis Jahresfrist für eine private Sicherheitsfirma gearbeitet hat, die für die Bundeswehr in Kiel tätig war. „Man hat viel mit Menschen zu tun – das macht Spaß“, sagt er. Beide sind überwiegend im Außendiensteinsatz, und mit ihren nagelneuen Diensträdern sehr mobil, sie können Stadtteile und Parks schnell erreichen.
Man will nicht um jeden Preis Bußgelder verhängen
Flexibel sind auch die Arbeitszeiten des Teams, schließlich müssen Veranstaltungen oder die Ordnung zum Beispiel im Seepark auch abends oder an Wochenenden kontrolliert werden. „In der Regel gehen wir so vor, dass wir die Leute auf Verstöße hinweisen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Die meisten sind sofort einsichtig, manche haben mehr Redebedarf“, berichtet Kickartz. Man wolle nicht um jeden Preis Bußgelder verhängen. Aber dies komme vor. „Es geht ums Verstehen und Akzeptieren.
Sie achten auf den erzieherischen Aspekt
Das Ziel ist Bürgernähe, wir sind nicht auf Ahndung aus.“ Das gelte beispielsweise auch im Umgang mit Jugendlichen, die im Seepark über die Stränge schlagen. „Die Vermüllung des Parks ist real, aber wir stellen den erzieherischen Aspekt in den Vordergrund und halten die jungen Leute an, ihren Müll wegzuräumen. Gerade für sie ist der Seepark ja da – aber sie sollen ihnen ordentlich hinterlassen“, meint Julia Lunau. Vandalismus sei hier noch nicht das Riesenproblem, auch wenn es einzelne Vorfälle gebe.
Hunde müssen angeleint, der Kot weggeräumt werden
Die Parkordnung muss der kommunale Ordnungsdienst auch oft gegenüber Hundebesitzern durchsetzen. Denn in den Grünanlagen herrscht Leinenzwang – und auch die Hundehaufen müssen von den Herrchen oder Frauchen selbst weggeräumt werden. „Es gibt keine Ausreden dafür, den Kot der eigenen Haustiere nicht zu entfernen. Und Tüten-Spender finden sich im ganzen Stadtgebiet“, betont Kickartz.
Enge Zusammenarbeit mit den Verkehrsüberwachern
Für Einsätze sorgt außerdem immer wieder wilder oder unsicher platzierter Sperrmüll auf Rad- und Gehwegen. Und da der Ordnungsdienst mit den städtischen Verkehrsüberwachern kooperiert – beide Bereiche sollen nach und nach zusammengeführt werden –, müssen auch Knöllchen an Falschparker verteilt werden. Öfter geraten auch falsch geparkte Wohnmobile ins Visier der Ordnungshüter.
Auch Überprüfung der Hygieneauflagen-Einhaltung ist eine Aufgabe
Tobis Kickartz und sein Kollege sind mittlerweile gut vernetzt in Eutin. Die Zusammenarbeit mit der Polizei funktioniert ausgezeichnet, und mit den örtlichen Geschäftsleuten und Gastronomen hat man sich während der Corona-Krise bekannt gemacht. Denn auch die Überprüfung der Einhaltung der Hygieneauflagen obliegt dem kommunalen Ordnungsdienst. Beide Mitarbeiter haben rund um den Lockdown einen erheblichen Kontrollaufwand geleistet, die Unternehmer aber angesichts der Vielzahl von Erlassen auch beratend unterstützt. Kontakt zum Ordnungsdienst gibt es unter Telefon 04521 793219 oder per E-Mail an ordnungsdienst@eutin.de. vg
Tobias Kickartz (rechts) und sein Kollege sind die Gesichter des Eutiner Ordnungsdienstes. (Foto: Graap)