Die Stadt spricht ein Machtwort: Ab Freitag, 24. Juli, gelten für die Clemensstraße und den Drehbrückenplatz Zugängsbeschränkungen. Die beiden Orte waren am vergangenen Wochenende voller feierwütiger Menschen. „Zu viele“, finden Polizei und Ordnungsamt. Appelle hätten nicht gewirkt. Wer die Beschränkungen ignoriert, muss Bußgeld zahlen.
Zu viele Menschen in Zeiten von Corona
Die Zugangsbeschränkungen gelten von 22 Uhr abends bis 6 Uhr morgens und sind erst einmal bis zum 9. August befristet. In die Clemensstraße dürfen gleichzeitig höchstens 55 Personen, auf dem Drehbrückenplatz sind es 100 Menschen. „Die Anordnung ist das Ergebnis einer Auswertung der Vorkommnisse in den vergangenen Wochen und eines intensiven Austausches mit der Polizei und einer Abwägung der Verhältnismäßigkeiten“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Bußgelder sollen verhängt werden
„Die Ereignisse der letzten Wochen haben uns dazu bewegt, diesen Schritt jetzt zu gehen. Appelle an die Vernunft eines jeden Einzelnen und Verwarnungen sind nur sehr begrenzt auf Resonanz gestoßen. Es geht um die Sicherheit von uns allen. Die Infektionslage ist zum Glück unauffällig, darf uns aber gerade auch in der Ferienzeit nicht leichtsinnig werden lassen. Die Corona-Pandemie ist nicht besiegt und kann uns jederzeit unvorbereitet treffen“, sagt Bürgermeister Jan Lindenau. „Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, die Clemensstraße und den Drehbrückenplatz zu sperren. Eine Zugangsbeschränkung halten wir für das mildere Mittel, um es im vertretbaren Rahmen zu ermöglichen, dass sich Menschen in der Öffentlichkeit treffen können. Von einer Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung an im Freien nehmen wir vorerst Abstand, da diese nicht die Ursache der aktuellen Problemlagen löst.“
Stadt behält sich weitere Maßnahmen vor
Innensenator Ludger Hinsen ergänzt: „Das Ordnungsamt wird mit Unterstützung der Polizei frühzeitig und umsichtig darauf achten, dass der Mindestabstand eingehalten wird, und unzulässige Menschenansammlungen gar nicht erst entstehen. Freundlich aber bestimmt werden die betroffenen Personen bei einem Verstoß angesprochen. Sollte das zu keiner Verhaltensänderung führen, wird ein Bußgeld verhängt“ Das werden 150 Euro sein. Eventuell müssten weitere Maßnahmen ergriffen werden, so Hinsen weiter. Die Stadt werde die Situation weiterhin beobachten. Oliver Pries / Pressemitteilung
Foto: Der Drehbrückenplatz war am vergangenen Wochenende überfüllt. Foto: Holger Kröger